Trotz einer zahlenmäßig kleinen Mannschaft und trotz der Skepsis der PT-Rennveranstalter in Bezug auf die Fähigkeiten, schlug sich das Team in der Saison wacker. Es ist erstaunlich, welche Erfolge der Rennstall trotz widriger Voraussetzungen erzielte. Man las diesbezüglich einige Namen recht häufig. Neben den genannten ehemaligen Fassa Bortolo Akteuren taten sich besonders Ruslan Pidgornyy und Daniele Pietropolli hervor.
Der erste Saisonsieg war jedoch Petito vorbehalten. Er gewann eine Etappe bei den Vier Tagen von Dünkirchen (2.HC), nachdem er an der Seite Stephane Petilleau (Bretagne Jean Floc´h) eine Flucht bestritten hatte, und ihm im Finish keine Chance ließ. Mit einer halben Minute Vorsprung vor dem Hauptfeld erreichte er das Ziel und übernahm damit die Gesamtführung, die er bis zum Schluss der Rundfahrt mit Hilfe seiner Stallgefährten verteidigte.
Gute Ergebnisse waren im Frühjahr dünn gesät. Es zeigte sich hin und wieder, dass Tenax sich erst finden musste. Als Indiz für die keineswegs immer reibungslose Zusammenarbeit gilt die dritte Etappe des Giro del Trentino (2.1). Eine siebenköpfige Fluchtgruppe hatte sich gebildet, der drei Tenax-Fahrer angehörten, während die anderen Mitglieder dieser Gruppe Einzelkämpfer waren. Letztlich erreichte Pidgornyy den dritten Rang vor Codol und Giancarlo Ginestri wurde Siebter. Aus einer derartigen zahlenmäßigen Überlegenheit muss aber – kritisch betrachtet - mehr gemacht werden. Das Erreichen eines Podiumplatzes kann nur ein schwacher Trost bei so einer Ausgangssituation sein.
Besser machte es da schon Pietropolli beim GP Industria & Artigianato (1.1). Am Ende gab es zwar keinen Sieg zu verzeichnen, aber hinter Damiano Cunego beendete er den Wettbewerb auf dem zweiten Platz. Diesen erreichte er ebenfalls bei der zweiten Etappe des Circuit Lorraine (2.1), als er nur dem Kolumbianer Mauricio Soler nicht folgen konnte. Beim letzten Abschnitt des Circuits konnte auch Gabriele Bosisio einen zweiten Platz einfahren.
Codol gehörte der Delegation an, die bei der Bayern-Rundfahrt (2.HC) an den Start ging. Bei der zweiten Etappe setzte er sich mit einigen Kontrahenten in der entscheidenden Phase ab und verbuchte den zweiten Tagesrang.
Bossoni fiel zunächst dadurch auf, dass er sich in den Dienst des Teams stellte. Eigene Erfolge blieben deswegen aber nicht gänzlich aus. Bei der STER Electrotour (2.1) fuhr er auf eigene Rechnung und sicherte sich bei mehreren Ankünften gute Resultate, darunter je einen zweiten und dritten Rang. Unter dem Strich erreichte er trotz starker Konkurrenz den dritten Gesamtplatz. Bei der Trofeo Citta di Castelfidardo (1.1) schöpfte er sein Potential aus. Er entschied den Wettbewerb für sich. Von ihm muss man solche Siege verlangen dürfen; schließlich hat er schon bessere Tage erlebt und steht noch lange nicht auf dem Abstellgleis.
Baldato lieferte neben dem Resultat bei der Flandern-Rundfahrt einen weiteren Nachweis, noch nicht zum alten Eisen zu gehören. Er genehmigte sich einen Tagessieg bei der zweiten Etappe der Österreich-Rundfahrt (2.1), als er sich gegen zwei Begleiter einer Fluchtgruppe durchsetzte. Pidgornyy erreichte bei der vierten Etappe den zweiten Platz, als er kurz vor dem Ziel Pieter Ghyllebert ziehen lassen musste. Ebenso den zweiten Rang belegte er im Gesamtklassement der Rundfahrt.
Der Ukrainer war aber noch nicht mit seinen Kräften am Ende. Er freute sich bei der gut besetzten Brixia-Tour (2.1) über den dritten Gesamtplatz. Lediglich ein stärkeres Tagesergebnis war hierfür notwendig. Bei der zweiten Etappe wurde er Vierter und verwaltete diese Ausgangssituation geschickt, um bei dieser Rundfahrt auf dem Podium zu landen.
Das Meisterstück gelang ihm bei der Trofeo Matteotti (1.1), die er vor Pasquale Muto gewann. Beide hatten sich vom Verfolgerfeld abgesetzt und machten den Sieg unter sich aus. Pidgornyy behielt anders als Tage zuvor beim GP Citta di Camaiore (1.1) die Nerven und triumphierte. Beim Citta di Camaiore gab er sich nur Luca Paolini geschlagen. Gemeinsam hatten sich beide einen Vorsprung vor dem Peloton erarbeitet, aber der Liquigas-Fahrer agierte abgebrühter. Bossoni komplettierte ein gutes Teamergebnis als Fünfter. Die Erfolgsstory aber ging noch weiter. Pidgornyy griff auch in die Entscheidung beim Memorial Marco Pantani (1.1) ein. Hinter Daniele Bennati und Luca Mazzanti kam er auf den dritten Rang. Mit dem identischen Platz endete für ihn der GP Nobili Rubinetterie – Borgomanero (1.1).
Bei der Regio Tour (2.1) endete die erste Etappe mit einem Sprint. Der junge Claudio Cucinotta bot Danilo Hondo zwar Paroli, wurde aber von diesem auf den zweiten Platz verwiesen, während sein Stallgefährte Pietropolli den fünften Platz einnahm.