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Quick Step- Unbesiegbar?

von Perry, 8.4.2006



Quickstep gewinnt momentan so ziemlich jedes Rennen, welches sie gewinnen wollen. Ob Boonen, Nuyens, Bettini oder Pozzato; die Fahrer des belgischen Teams sind einfach nicht zu stoppen. So weit so gut. Aber muss man einer so starken Mannschaft auch noch zum Siegen helfen?

 

Oder ist es etwa keine Hilfe, wenn man ohne irgendeinen Grund hinter einer Gruppe herfährt. Wenn es eine klare Favoritenmannschaft gibt, dann sollte diese auch das Tempo machen. Das ist so, das war immer so und das wird auch immer so sein! Warum Teams wie Liquigas oder Davitamon-Lotto, dann bei Rennen wie der Flandern-Rundfahrt, wo ganz klar Boonen Favorit war, hinter einer Gruppe herfahren, in der kein Quickstep-Fahrer sitzt, ist schleierhaft. So kommt Quickstep immer mit mindestens 5 Mann in die entscheidende Phase der Rennen. Mehr Kooperation zwischen Favoritenteams wäre einfach erwünschenswert, denn eigentlich kann man Tom Boonen schon jetzt zu seinem Sieg bei Paris-Roubaix gratulieren. Es gibt mehr als genug Mannschaften, die nur einen Spitzenfahrer für die jeweiligen Rennen haben. Warum sollte man sich nicht bis unmittelbar vor dem Ziel „verbrüdern“? Sonst macht man das doch bei jedem Mini-Ausreißversuch während der Tour. Rabobank und T-Mobile oder Lampre und Lotto. So kann es dann auch nicht passieren, dass ein Fahrer wie Ivanov nach dem Koppenberg bei der Ronde alleine hinter der Spitzengruppe herfährt. Es muss doch noch mehr Fahrer gegeben haben, die nach vorne wollten.

 

Weitere Beispiele für diese indirekte Hilfestellung gefällig? Sicher! Ballan beim E3-Preis. Ohne irgendeinen taktischen Versuch ( nicht mal auf der Zielgerade ) hat er Boonen praktisch zum Sieg gefahren. Er ist einfach nur brav mitgefahren und hat sich mit dem zweiten Platz zufrieden gegeben. Ähnlich lief es auch bei Hoste in Flandern. Statt die Möglichkeit zu nutzen - abwechselnd mit Hincapie - Bettini und Boonen zu beschäftigen ist er schön mit Boonen bis zum letzten Kilometer gefahren und dort muss ihm doch klar gewesen sein, dass er keine Chance im direkten Sprint gegen Boonen hat. Hincapie scheint nicht zufrieden damit gewesen zu sein. Aber hätte er denn mehr erreicht als Platz Zwei? Wohl kaum. Dies scheint allgemein das Problem der Quickstep-Konkurrenz zu sein. Sie geben sich mit zweiten Plätzen zufrieden und melden dann zufrieden, dass Boonen momentan unbesiegbar sei. Doch kein Fahrer ist unbesiegbar bei einem Eintagesrennen. Man muss schon was probieren, um ein auf die Klassiker ausgerichtetes Team wie Quickstep zu besiegen. Hoste hat sicherlich geahnt, dass er im direkten Zweikampf keine Chance gegen Boonen hat. Aber warum ist er denn dann mit durch die Führung gegangen. Ist ein zweiter Platz denn so verlockend, dass man lieber nicht probiert Erster zu werden, weil man dann vielleicht nur Dritter wird? Was hätte Boonen denn gemacht, wenn er plötzlich alleine vorne gefahren wäre, mit einem Hoste am Hinterrad?

 

Quickstep ist ein Spitzenteam, keine Frage. Aber wer den Radsport wegen seiner spannenden und abwechslungsreichen Rennverläufen mag, möchte den Fahrern für kommenden Sonntag am liebsten zurufen: „Geht Risiko ein und zwingt Quickstep zu arbeiten!“ Wenn Boonen oder einer seiner Kollegen dann trotzdem gewinnt, kann man ihnen wohl nur noch gratulieren…

 


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