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Winfan bei der TEAG Hainleite

von winfan, August 2005, Fotos: <a href="http://www.peloton-pictures.com/">peloton-pictures</a>



Das diesjährige Rennen um die Hainleite bedeutete für unsere Familie einen Saisonhöhepunkt. Wurde doch der Wunsch unseres jungen Radsportlers erfüllt, endlich einmal mit den richtig „Großen“ auf die Strecke zu gehen.

 

In der Vorbereitung suchten wir uns einige Punkte aus, an denen wir die Fahrer wohl anfeuern könnten und entschieden uns also für die Bergwertung am Kyffhäuser. Wir wollten dann noch versuchen, pünktlich zu Start und Ziel zu gelangen (haha!).



An der Bergwertung auf dem Kyffhäuser

Nachdem sich unser Radfahrer am Freitag mit einem fröhlichen „Ciao, Mama, bis morgen,“ verabschiedet hatte und sich gewundert hatte, wie wenig Klamotten ein Renner für einen Renntag mitnehmen muss, fuhren also Vater, Mutter und Schwester am Samstag pünktlich um 11.00 Uhr zur Sightseeing-Tour los. Es fuhr sich so dahin auf der A7 bis Seesen, dann über  Osterode Richtung Sondershausen und –trara – dann kam auch schon das ehrwürdige Denkmal in Sicht. Die richtige Straße fanden wir auch auf Anhieb, was nicht schwer war, weil schon Horden von Hobbyfahrern in Richtung Bergwertung unterwegs waren. Ich fand das sehr bewundernswert. Dann kam das Schild: 36 Kurven. Aha! Eine Prozentangabe gab’s auch. Also los und allmählich nach einem Parkplatz Ausschau halten. Obwohl noch über eine Stunde Zeit zur Bergwertung war, waren bereits richtig viele Menschen unterwegs. Ich hatte schon Sorge, wir könnten das Auto nirgends mehr abstellen. Doch todesmutig stellten wir es gleich eingangs der Straße, an der es zum Denkmal geht, ab. Leider Fahrtrichtung Denkmal, wie blöde! Die Polizisten verdrehten schon die Augen, und sorgten nur noch dafür, dass niemand in der zweiten Reihe parkte.



Warten

Kurz vor dem Start...

Unsere Familie suchte sich ein nettes Plätzchen an der Leitplanke. Wir mussten ja, wie gesagt, noch eine Stunde warten – aber mit den anderen Wartenden konnten wir uns gut die Zeit vertreiben. Man plauderte über Besuche bei der Tour de France. Auf jeden Fall fehlten am Kyffhäuser der Champagner und die Grillparties. Aber um ehrlich zu sein, dazu war es zu kühl. Die Stimmung war gut; jeder Hobbyfahrer wurde wie ein echter Sieger bejubelt. Dann gab Radio Tour bekannt, dass es also eine große erste Gruppe gab, dahinter eine große zweite Gruppe und nach 4 Minuten ein Peloton. Als die Nummern der Fahrer in den vorderen Gruppen genannt wurden, waren keine AKUD-Nummern dabei. Die kannten wir – aber wir hatten unsere Starterliste vergessen und fühlten uns etwas desorientiert. Nun ja, wo würden wir unseren Renner erblicken? In welchem Zustand würde er sich befinden? Seine Devise war: bis Erfurt kommen und dann auf die Hilfe des Radsportgottes hoffen. Wie sich ja weiterhin erwiesen hat, haben die AKUDs und einige andere nicht genug gebetet.

 

Bald kam die Werbekaravane und verteilte  ihre Gimmicks. Dann tauchte der Hubschrauber über den Baumwipfeln auf und auf dem Motorrad kam der Kommissär für die Bergwertung angebraust. Auch er fröhlich winkend. Er setzte sogar La Ola in Gang. Es tat sich also gewaltig was und von unten hörten wir schon den Lärm der begeisterten Fans, der sich bis zu uns fortsetzte und - zack - war die erste Gruppe auch schon durch. Die Herrschaften waren wirklich SEHR zügig unterwegs. Kurz danach die zweite Gruppe, immerhin habe ich Jens Voigt erkannt, ich dachte noch, „meine Güte, was fährt der für’n dicken Puffer“. Die zweite Gruppe fuhr vorne noch SEHR zügig, ab der Hälfte bröckelte es bereits etwas und der ein und andere Fahrer war schnaufte schon ziemlich stark.

 



zu schnell...

die AKUDs bei der Teampräsentation

Es dauerte vielleicht noch eine Minute, da kam das Feld (zügig) – ohje, wie sollte ich meinen Fahrer erkennen. Doch siehe da, Jagin hat eine echt gute Nase gehabt, denn das AKUD-Gelb und die Helme sieht man ja schon von gaaaaaaaanz weit weg. Im Augenwinkel sah ich Jan Ullrich vorbei fahren, dann erblickte ich meinen „Kleinen“ und wurde ganz hektisch. Wir haben ihn alle lautstark angefeuert – er meinte hinterher, dass er seinen Vater gerade noch gesehen, aber auf jeden Fall gehört hat. Ich war froh, dass er noch nicht dabei war, die Augen zu verdrehen und in einem gleichmäßigen Tritt den Berg hoch kam. Mitja war direkt bei ihm und auch Ode, Philipp und Lieschen waren nicht weit weg. Doch direkt nach dem Feld kam bereits der Besenwagen. Reserve nach hinten gab es jedenfalls keine. Aber keiner von den AKUDs sah so aus, als ob er es nötig hätte. Wir winkten noch Ronny Jahn im Mannschaftswagen zu, er winkte vergnügt zurück und jetzt wollten wir weiter nach Erfurt.



schon wieder warten, doch diesmal alle

HAHA, da wollten noch ein paar andere hin, und wir standen völlig verkehrt zur Fahrtrichtung. Unter abenteuerlichen Umständen kamen wir in die richtige Fahrtrichtung – die Polizei verdrehte immer noch die Augen – und wir wollten eine Ausweichroute nehmen, um nicht direkt hinter dem Feld herzufahren. So fuhren wir bei bestem Wetter durch liebliche Dörfer im Kyffhäuserkreis, bis uns eine kleine Eisenbahn stoppte. So ein Mist! Und was, wenn wegen dieser Bahn etwa das Feld anhalten müsste?! Naja, ihr wisst ja alle, dass das Feld anhalten musste! Irgendwie gerieten wir in Richtung Sömmerda und als uns diese ganze Völkerwanderung entgegenkam, wussten, wir, dass wir hinterm Feld waren! Richtig – und was vermeldete uns Radio Tour? Das Feld soll bei der ersten Zieldurchfahrt rausgenommen werden, weil es 20 Minuten Verspätung hatte. Henni hat uns dann später erzählt, dass nach der Schranke keiner mehr Lust hatte, Rennen zu fahren. Man ist in einer riesigen Gruppe schön ruhig Zweierreihe gefahren.....Ein, zwei Fahrer (ich sage jetzt die Namen nicht, es waren keine Pro Tour-Fahrer) haben noch unter dem höhnischen Gelächter des Pelotons die ausweglose Flucht nach vorne versucht.......Sie kamen nie an.



doch langweilig war es nie

Wir kamen und kamen jedenfalls mit unserem Auto nicht vorwärts, haben uns in Erfurt noch fürchterlich verfahren, über Radio Tour waren wir jedoch bestens informiert. In allerletzter Sekunde fanden wir zum Zielbereich und trafen auf die Minute zum Zieleinlauf ein. Wir trafen erst mal auf einige Schüler- und Jugend-Radsportler vom RSC Hildesheim und „unser“ Kai hatte das U17-Rennen gewonnen. Das fanden wir richtig gut. Wir wurden also darüber informiert, wo wir wohl unseren Sohn finden würden. Na klar, er war unter der Dusche.

Die AKUD’s waren schon kräftig dabei, zu packen. Auf dem Platz wimmelte es noch von Fans (vielleicht auch Chicks?). Selbst Henni durfte nach seiner Ankunft noch Autogramme geben.

Er hatte noch eine Nachbesprechung mit seinem Trainer (der Inhalt ist natürlich streng vertraulich!) und wir begaben uns auf eine lange Rückfahrt. Aber langweilig ist uns nicht gewesen.

 

Die Sieger des Rennens (v.l.): Thomas Ziegler, Bert Grabsch und Leon van Bon.

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