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„Ich bin nur voll gefahren, ich hab nix mehr gemerkt“ (Georg Totschnig)

von Karl Phedon, http://www.radsport-tv.de



Das war heute eine jener Etappen, wegen denen man diesen Sport soo liebt! Gänsehaut die letzten anderthalb Stunden. Nur in der Abfahrt lässt es nach, aber dafür kommt das ,ohhhh’ und ,uijuijui’ in den engen Kurven. Man leidet mit, ist aber dennoch baff, was für unmenschliche Leistungen diese ,Watt-Maschinen’ vollbringen. Wie in Trance starrt man auf den Fernseher und kommentiert jede Attacke mit Fluchen oder Jubel.

 

Es war ein Fest! Die Welt hätte untergehen können, ich hätte es nicht gemerkt.

 

„Sie merken liebe Zuschauer, wir suchen verzweifelt nach Schwächen des ,Tourminators’.“ , eröffnete Sven Busch die Übertragung bei Eurosport, nachdem er auf das Ausscheiden von Manuel Beltran und das heiße Wetter hingewiesen hatte. Lance zeigte keine! Nur kurz sah es so aus, „ Vielleicht ist Armstrong doch schlagbar?“ meinte Heppe, als Lance die Attacke von ,Ulle’ nicht mitging. Doch nach nur wenigen Sekunden der Blick ins Gesicht des Amerikaners und ,Heppe’ revidiert: „ Armstrong sieht nicht so aus, als ob er am Limit fährt.“. „ Keine Anstrengung, kein Gesichtsausruck, und dann fährt er mit dem Finger in der Nase hin“, sagte ,Heppe’ später.

 

Während des ZDF-Vorberichts hatten wieder alle eine magentafarbene Brille auf (Udo Bölts ausgenommen). Da kam der Etappensieg für den Gerolsteiner Totschnig gerade recht.

 

Rudi Cerne erklärte uns kurz, dass es den gleichen Anstieg wie vor zwei Jahren hinauf geht: „… eine Dublette von 2003. So ein Dejaveu-Erlebnis haben wir, dass kennen Sie vielleicht auch, wenn Sie sagen, Mensch das kenn ich irgendwoher.“. Und zugegeben, es war heute schon ein wenig schön, als Jan Ullrich auf die Frage des ZDF, was der heutige Tag für morgen bedeute, ob er noch mal etwas probieren möchte, sagt: „ … Ich versteh die Frage nicht! (…) Ich habe immer gesagt, ich werde bis Paris kämpfen!“. Wohlmöglich sind jetzt einige ,22`er Schnitt-Redakteure’ des ZDF etwas ruhiger geworden (siehe Kolumne 12.Etappe:Zwischenbilanz T-Mobile).

 

Jens Heppner sagte zur Leistung von T-Mobile nur: „ Das was sie gemacht haben, und wie sie es gemacht haben, war perfekt“. Und auch Hans Holczer, der mit dem Etappensieg „sowohl für Georg, als auch für das Team den größten Erfolg“ feiern konnte, lobte die deutsche Konkurrenz „ Ich find’s toll, das T-Mobile nicht aufgibt.“. Herr Holczer selbst wird vermutlich zweiunddreißig Flaschen pyrenäischen Latschenkieferschnaps leeren, und morgen die Streckenfunklautstärke auf ,Kopfschmerz’ stellen. 

 

Der „kompromissloseste Fahrer“ (Hans Holczer) gewinnt auch ein siebtes Mal. Doch wenn die Etappen so spannend sind wie heute kann er von mir aus noch zehn Jahre gewinnen.

 

Bis dann

Karl Phedon


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