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Niniels slavischer Frühling

Text und Bilder von Niniel, 5.7.2005

 

Wie sagt man so schön: das Chick schweigt und genießt.

 

Genug geschwiegen jetzt, es wird Zeit, ein wenig in Erinnerungen zu wühlen. Die Wahrheit darf nicht verborgen bleiben. Welche Wahrheit auch immer es sei. Vielleicht findet ihr es heraus...

 

Oh seliger Frühling, der unser Land mit Radrennen überschwemmt, und uns elendig ausgehungerten Chicks die Radprofis aus dem Süden wieder in einheimische Gefilde treibt...



In Niedersachsen

...ohne Worte...

Und es beginnt mit einem unglaublichen Novum: der ersten Niedersachsenrundfahrt ohne Regen! Noch nie dagewesen... In perfekter Besetzung für das slavophile Nini, das die Abwesenheit von T-Mobile zwar moralisch mißbilligt, aber ansonsten davon nicht weiter beeinträchtigt ist.

 

Wozu auch, wenn chick sich vor allem mit slavischen Käsebrötchen trösten kann... Da kommt mir wieder zu gute, dass ich so unglaublich faul bin, und ist mir die Uni-Profs, die freitags keine Vorlesungen halten wollen. Also: 3 Tage Niedersachsen. Wolfsburg, Herzberg, Göttingen. Und, wie immer, alte Bekanntschaften auffrischen, neue Hasis sichten, und die übliche, altbekannte „Radsport-Deko“ (samt Bodnars geliebter brauner Papiertüte...) genießen... Den Freitag noch lustlos verbringen, noch nicht ganz aufgewacht aus dem Chick-Winterschlaf, aber wozu gibt es Dennis Kraft... Den Samstag in Begleitung von Kian und Trampina genießen (in Gruppen chickt es sich einfach besser), schon fast Gewohnheit... Und am Sonntag nur noch der Start, nach 2 Stunden Fußmarsch durch Göttingen, was tut chick nicht alles für ein paar shaved legs und ein bisschen Tschechisch-Unterricht. Im Grunde genommen waren diese 3 Tage ein bisschen Grundlagentraining, ohne große Ereignisse, mit ein bisschen Radsportdepression, und der Erkenntnis, dass Lukasz Bodnar dreieckige Augen und Alain van Katwijk kleine Füße hat...



Rund um den Henninger Turm

"Timo-Betreuer während des Rennens..."

Was tut ein Chick am 30. April? Richtig. Es sitzt in Frankfurt und wartet auf den 1. Mai. Es wartet, ließ in Hotels Zimmerbelegungspläne der Radteams und badet in Vorfreude... Ich badete in meiner eigenen Genialität, als wir vor dem Hotel saßen und uns fragten: was tun Radprofis am Nachmittag vor dem Rennen? Mein Tipp: Nintendo spielen. Und wenn man dann von Benny de Schroeder mit „Hi, wir haben gerade oben Playstation gespielt“ begrüßt wird...  AugenzwinkernNaja. Am 1. Mai traten wir dann an: Momo, Christinchen, Ilka, Kian und das Nini. Und was war es für ein Tag. Heiß, wunderschön. Ich im Nachthemd (das passiert, wenn man seine Klamotten vergißt... Augenzwinkern).

 

Meine Kamera muckte ein bisschen, aber es reicht ja, von Igor Astarola..äh.. Astarloa angegrinst zu werden, als wär man der Osterhase, das hält man besser nicht dokumentarisch fest... Die Zettis waren mal wieder uuuunglaublich überrascht, mich zu sehen. Ansonsten verging der Morgen, und Momos Plan, ein Foto vom Bodnar und mir zu erzwingen, löste sich mangels Momo, die bei gewissen Spaniern hängen geblieben war, in Luft auf. Was mir aber nicht den Spaß verdarb. Ich erzog ein bisschen meine Hasis; und wurde durch den Erfolg bei Artur Gajek bestätigt: der Junge kann lachen! Mein Sofakissen Precechtel machte Witze über meine Kamera; aber wer so sexy ist, darf das. Pavel bekam seine Gummibärchen...

 

Nach dem Start warteten wir auf die Jedermänner, die ich dann auch ausführlich fotofrafierte, wie sie in sengender Hitze auf die Transponderabgabe warteten.. Augenzwinkern Mein Held crn lud uns Chicks auf eine Runde Tour de Romandie-Zeitfahren („schwimm, Santi, schwimm!“) im Hotel-Zimmer ein, die wir aber abbrachen, um die ersten ausgestiegenen Hasis zu empfangen. Hach ja, wie nett, in der Nachmittagssonne zu sitzen, rechts ein Brett Lancaster-Hasi, links das atemberaubende Duo Paride Grillo und Aitor Galdos, und vorn eine Horde frisch geduschter Intels. Als ich dann crn direkt vor den Intels traf, wo der kleine Bodnar mit seinen wuseligen Haaren herumsaß, konnte ich dann doch nicht widerstehen, zwang crn, uns zu fotofrafieren, und nutze die Gelegenheit, um zu tun, was Chix eben tun, wenn sie ein Foto mit einem Fahrer zusammen machen. Kein Wunder, dass der Kobold auf dem Foto etwas seltsam guckt... *lala* Zu meiner Verteidigung muss ich natürlich erwähnen, dass er zuerst seinen Arm um mich gelegt hat, und mir gar nichts anderes übrig blieb, als meine Hand da abzulegen, wo sie eben lag Augenzwinkern

 

 Nun gut. So ging denn auch dieser schöne Tage zu Ende, mit den üblichen Erkenntnissen:

Pavel neue, noch absurdere Ohrringe; die Italiener in Frühlingsgefühlen; der neue Zetti-Betreuer mit übernatürlichen Wahrnehmnungskräften; und Karsten Migels Sohn unglaublich frech...



Bayern-Rundfahrt

"Kazi Stafiej und Jarek Zarebski finden es auch etwas warm... wogegen wir Chicks nichts einzuwenden haben"

Dann folgten endlose, radrennlose Zeiten, die ich mir mit Kriterien und der Leipziger Radrennbahn vertrieb. Nicht zu vergessen die Neuseenclassics, die definitiv nicht mein Lieblingsrennen sein werden... Schließlich nahte die Bayern-Rundfahrt. Aber ich hatte mal wieder überhaupt keine Lust. Da mir aber klar war, dass sich gewisse Tschechen wohl zu Tode sorgen würden, wenn ich dort nicht auftauchte, beschloss ich, meine eigenen Interessen zurückzustecken und wenigstens einen Tag lang nach Bayern zu fahren.

 

Diejenigen von euch, die meine Karriere als Chcik kennen, wissen: ich habe kein gutes Verhältnis zu diesem Bundesland. Und erst Recht nicht zu dieser Rundfahrt. Aber Vorurteile haben hier keinen Platz, und es kam auch alles ganz anders und viel besser...

 

Das Wetter war zu gut, Trampina und ich wurden in der Sonne gebraten. Naja, Trampina weniger, die verbrachte den Tag damit, die Akud-Liegestühle zu testen, während ich meinen Job als Chick etwas ernster nahm und über den staubigen Platz jagte, der als Fahrerlager diente. Mein Herz suchte, was es in diesem Jahr noch gänzlich vermissen musste: Glasi und sein Handy. Aber auch hier wurde ich nicht fündig. Die Lamontas versteckten sich zu gut... Also wieder ein ungewisses Ende der everlasting love story... Dafür gab es Slaven en masse, samt dem Betreuerstab in Bestbesetzung. Betreuer, die als erstes, nachdem sie ihren Teambus geparkt haben, sich ihres T-Shirts entledigen und den Rest des Tages so rumlaufen. Chick weiß das zu schätzen.

 

Ich schlenderte also ein wenig umher, laberte hier mit den Zettis, dort mit Trampina, bewunderte Linus im CSC-Trikot, Jean-Patrick Nazon („ou sont les douches?“) und Matti-Gins..älso..äh... Fagnos Flirtmethoden. Irgendwann hatten es auch die Intels aus den Betten geschafft, und ich durfte endlich den großartigen Adek Koper kennelernen, mein Radsport-Foto-Idol Augenzwinkern. Nachdem ich dann stundenlang in der prallen Sonne Fotos gemacht und meine Haut ruiniert hatte, wurde ich von den Zettis verabschiedet, und mit dem zuckersüßen „ciao“ meines Lieblingsbetreuers. Nach einer Woche hatte ich 4 Hautschichten weniger, aber dafür Frieden mit der Bayern-Rundfahrt geschlossen.



Gröditz, Polen, Eindhoven

"polnische Verkehrsschilder..."

Und wieder quälende Wochen ohne Rennen. Dachte ich. Aber dann kam mir ein witziges kleines Kriterium dazwischen, in Gröditz an der sächsisch-brandenburgischen Grenze. Dort trat mal wieder die Macht meiner slavophilen Strahlung zu Tage. Ich saß gerade still in meiner Kurve, um Fotos zu machen (ich liebe Kriterien!), als mich etwas ansprach und mir eine Autogrammkarte gab. Aha, ein Tscheche. Der Manager eines netten, kleinen tschechischen Teams namens Cykloklub Lovochemie Lovosice oder so. Muss man nicht kennen. Aber sehr nette Leute. Sehr knubbelig  Augenzwinkern.

 

Tilo Schüler wurde übrigens zweiter bei diesem Rennen. Erwähne ich nur so nebenbei. Das kommt irgendwie sehr häufig vor, wenn ich bei solchen Rennen bin. Eine Woche später bei „Rund um das Muldental“ genauso. Aber vorher geschah noch etwas anderes...

 

Ist es nicht beruhigend zu wissen: da gibt es eine Rundfahrt in Polen. Aber ich habe sowieso keine Zeit. Und ich würde ja nicht nach Polen kommen, ohne Führerschein, ohne Auto. Also.. wozu darüber nachdenken? Tja. Aber wie es im Leben so ist, alles voller Unruhestifter und Verführer des Bösen. In meinem Fall: mein Freund Jan. Polnischer Radsportfan. Der mir Montag Abend vorhält: „Ich fahre da hin. Am Freitag nach Zgorzelec. Komm doch auch!“.

 

Haha, dachte ich mir. So nicht, mein Freund. Da konnte ich noch darüber lachen... Am nächsten Morgen nicht mehr. Ich hatte nämlich die Nacht schlaflos verbracht, und mit den widersinnigsten Plänen, wie ich nach Polen kommen sollte, und wieso ich überhaupt da hinfahren sollte, und mit Selbstvorwürfen, dass ich so ein elendes, süchtiges Chick bin, dem man nur ein „Arkadiusz Wojtas“ und ein „Maciej Bodnar“ auf einer Starterliste präsentieren muss, und ich vergehe... Als ich dann früh noch las, dass ein gewisser Lukasz Bodnar fahren sollte, war sowieso alles zu spät. Nach weiteren schlaflosen Nächten fuhr ich Donnerstag Abend nach Berlin. Um dort eine Stunde zu schlafen, und früh um 4 in den Zug nach Kostrzyn zu steigen.

 

Von dort aus nach Zielona Góra. Und weiter nach Zary. Unendliche Müdigkeit, und alles wie ein Traum. Ich realisiere nichts, mache halbherzig meine Fotos. Nur Hoffi reißt mich kurz aus meiner Lethargie. Diesem Hoffi, der nun seit einem halben Jahr vor mir flieht, musste ich erst nach Polen folgen, damit er seine Gummibärchen bekommt... Nun also konnte er nicht mehr fliehen, und ergab sich seinem Schicksal in Form einer Tüte Radsportgummibärchen. Ich geguckte mir die Slaven, die früher mal meine Helden waren: Radoslav Romanik, Piotr Przydzial. Alte Bekannte von CCC.

 

Ebenso Jan Faltynek, ehemaliger Zetti. Die Intels schienen sich auch nicht weiter zu wundern, dass ich jetzt schon in Polen auftauchte. Und dann Arkadiusz Wojtas. Meine Sonne. Schon allein dafür hat es sich gelohnt. Und dann noch der geheimnisvolle Dominik Raza, den ich seit der Friedensfahrt 2004 nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Hach ja, alles wie früher, zu den guten alten Zeiten.. Die polnischen Verkehrsschilder waren immer noch so bizarr, wie ich auf der Fahrt nach Zgorzelec feststellen dufte.

 

Dort traf ich dann endlich den Johnny (die Ursache alles Bösen Augenzwinkern ), und: wie sollte es anders sein: Es regnete. Mein armer Grzegorz Putek wurde kurz vor dem Ziel eingeholt, Marcin Gebka gewann den Sprint, und ich wollte nur noch nach Hause. Halb erforen, halb verhungert kam ich dort an, und dachte: Ich bereue es. Mittlerweile ist mir klar: Es musste sein. Schon allein um der Kommentare der Kössies und der Jungs des deutschen Nationalteams wegen.

 

Jungs, tut mir leid, ich hätt euch sagen sollen, dass ich Deutsche bin, aber das war zu niedlich, euch zuzuhören, was ihr so redet, wenn ihr denkt, dass man euch nicht versteht... großes Grinsen

 

So kam es also, dass es Juni wurde, und die Nini nach Eindhoven fahren sollte. Und warum? Weil der Lukasz Bodnar dort starten sollte. Jaja, verliebte Chicks. Ein Fluch. Vor allem für die betroffenen Radprofis. Warum aber doch alles gut enden sollte, das gibt es in der nächsten Episode aus meinem Leben als Chick... Augenzwinkern


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