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Rund in der Nähe vom Henninger Turm vorbei

von ogkempf, Mai 2005



1. Etappe



Kilometerfressen

Neun Jahre lang hält nun die unglaubliche und ununterbrochene Serie, die den Henninger Turm und mich verbindet. Ich bin mir nicht sicher, ob sich der Turm auf mich genauso freut wie ich mich auf ihn, aber solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, muss ich wohl davon ausgehen. Dieses Jahr reiste ich wieder mit meinem alten Freund Dennis L, der auch schon letztes Jahr bei der größten Open Air Waschanlage der Welt am Start war, und meiner allseits beliebten Freundin vor Ort. Während Dennis L. schon ein erfahrener Henninger Hengst  ist, ist meine Freundin eine blutige Anfängerin.

 

Anfänger waren wir auch im „durch den Taunus fahren“. Das hatten wir dieses Jahr, trotz massiger Warnungen von unseren grünen Freunden und deren Absperrungskünsten, uns vorgenommen. Und was erst einmal geplant ist, das wird dann auch durchgezogen. Meistens.

 

Zuerst mussten meine Freundin - die ab hier gern Vera B. genannt werden will, was uns in Kombination mit Dennis L. wie ein Gansterraptrio klingen lässt - und ich uns von Rotterdam in eine taktisch geeignetere Ausgangsposition begeben. Wir haben uns deswegen mit dem geliehenen (mit Wissen des Eigners) Autos ihres Vaters Freitag nach der Arbeit 500km in Richtung Wolfsburg bewegt. Kurz vor Mitternacht kamen wir dort an; im Wissen am nächsten Tag nochmal 400km zurücklegen zu müssen, um zum Endziel, dem City Camping in Frankfurt Hattersheim, zu gelangen. Rein rechnerisch habe ich in den letzten Tagen also 1800km An- und Abreise für läppische 211km Radrennen zurückgelegt.

 



Zeitgutschriften

Als wir dann – wie erwähnt – am nächsten Tag Chefrapper Dennis L. eingeladen hatten, machten wir uns auf den Weg und ich genoss am Steuer die Freiheiten, die ich durch die strikten Regulierungen der niederländischen Straßenverkehrsämter fast schon vergessen hatte. So waren wir innerhalb von etwas mehr als drei Stunden auf dem Campingplatz. Da auch handgestoppte 8 Minuten und 27 Sekunden (somit eine knappe Verbesserung des eigenen, persönlichen Vorjahresweltrekords) das Zelt seinen Platz in der Sonne hatte, hatten wir ein ernstes Problem. Da ich nur noch nach niederländischen Fahrtzeiten berechne und wir trotz Vera Bs Anwesenheit das Zelt unter zwei Stunden aufgestellt hatten, war noch mehr als genügend Zeit um blahos Einladung zum Grillen Folge zu leisten.

 



Das erfolgreiche Team des neuen persönlichen Weltrekords

Statt wie angekündigt etwas später, wären wir jetzt massig zu früh gekommen. Also haben wir uns ein wenig in die Sonne geschmissen, um danach festzustellen, dass wir noch immer eine halbe Stunde zu früh wären. Trotzdem sind wir losgefahren und haben – positiv ausgelegt – eine kleine Rundfahrt durch den Osten des Stadtgebiets gemacht. Negativer formuliert haben wir die richtige Autobahnauffahrt in die falsche Richtung benutzt, wonach wir bei einigen Autobahnkreuzen falsch abgebogen waren, um letztendlich im Zentrum zu landen. Aber immerhin kamen wir so auf die Minute pünktlich um 18:00 bei blaho zu Hause an! Trotz einiger kleiner Schwierigkeiten, die hier aber nicht erwähnt werden, sein Anwesen zu finden. Da wir pünktlich waren, waren wir also die Ersten und für eine Stunde allein mit blaho, Frau, Kindern, Freundin vom ältesten Kind, Fraenki und Fraenkis Dialekt. Also genau genommen war Fraenki noch eher da als wir, aber irgendwie zählt Fraenki nicht, der scheint so eine Art Familie zu sein, auf eine mir unersichtliche Art und Weise.



Verpflegungskontrolle

Fraenki – ein Gast nach blahos Vorstellungen!

Nachdem Vera B. blaho erstmal kräftig geschockt hatte - er war auf alle Getränkewünsche vorbereitet, dachte er, bevor er ihr Leitungswasser bringen musste - haben wir auch bald das nächste Missverständnis aufgedeckt. Während blaho ca. sieben Kühe und Schafe, die vermutlich letzte Woche freundlich in seinem Garten gallopierten in bissfertige Stücke geschlachtet hatte, hatten wir drei Studenten unser eigenes totes Tier mit angeschleppt. Unsere begrenzte studentische Wirklichkeit beinhaltet einfach keine Gastherren, die den gesamten Grillbesuch mit Tier eindecken.

So wurde er an uns drei schon mal nur zwei Schwenksteaks und ein wenig Ketchup los. Meine Entschuldigung hierfür, gleichzeitig aber auch der Dank, dass unser begrenztes Dasein um eine kognitive Stufe erweitert wurde!

 

Nach und nach trudelten auch Rakta und Gines, Cerebellum, crn und Checker ein. Die alte Weisheit, die „je später der Abend desto schöner die Gäste“-Regel wurde an jenem Abend von jenen Gästen also komplett auf den Kopf gestellt! Cerebellum prüfte die Nerven des Gastgebers gleich erneut, als er auch Leitungswasser bestellte. Die anwesenden Kisten Bier wurden vermutlich am gleichen Abend von blaho allein aus Frust weggezogen. Bildliches Beweismaterial oder ernstzunehmende Zeugenaussagen hierüber liegen aber nicht vor. Noch nicht.

 



Blaho – Held für einen Abend! Erinnert ein wenig an Shrek…

Nachdem blaho, der spätestens zu diesem Zeitpunkt zu meinem Helden des Abends avancierte, spät in der Nacht noch mit mir an der Feinjustierung unserer Fanroute für den folgenden Tag arbeitete, fuhren wir heim zu unserem treuen Zelt, welches auf dem Campingplatz tapfer Sonne und Hitze und Sonne getrotzt hatte. Und so schliefen wir selig, zufrieden und satt ein. Dies wäre ein wunderschöner Abschlusssatz, leider (aus rhetorischer Sicht) kam aber noch der Tag des Rennens selbst.

 



2. Etappe



der Start

Für 8:00 war das Aufstehen geplant. Um 5:00 wurde ich von den anraindernden Vögeln und einigen vorbeistreunenden Boeings geweckt. Nach einige Umdrehungen um meine Längsachse auf der heldenmäßig eigenlungig aufgeblasenen Luftmatraze - den elektrischen Luftkompressor im Kofferraum meiner Eltern fanden wir erst fünf Minuten nach dem Aufblasen - entschied ich mich dem deutschen Morgenradio genüsslich zu lauschen. Dort wurde gegen 7:15 verkündet, dass derjenige, welcher noch einen guten Platz an den entscheidenden Stellen haben wolle, jetzt eigentlich schon weg hätte sein müssen. Ermunternde Worte an den zu jenem Zeitpunkt muntersten einer noch nicht ganz so munteren Reisegruppe.

 

Nachdem auch die Gangzta Connection aus dem (Rest)Zelt (als Vera B. herauskletterte, hatte ich das halbe Zelt schon abgebaut) stieg und sich alle befrühstückt und gewaschen hatten, fuhren wir überpünktlich zum Henninger. Und wie die Tradition es wollte, bekamen wir den gleichen Parkplatz wie im Vorjahr.

 

Fraenki muss ich leider enttäuschen. Dieses Jahr hatte ich keine Begegnung mit unheimlich scharfen und unheimlich blöden Models. Wir haben uns gleich auf die Suche nach einer prima Stelle zum Autogrammejagen gemacht und diese auch gefunden. Und ich hatte mein erstes Erlebnis mit der deutschen Polizei. Als wir ca. 40 Minuten vor Rennbeginn über die abgesperrte und omnileere Straße marschierten, sprach mich eine (der wenigen weniger hübschen :tear: ) Polizistinnen an:



Versetzten die Polizei in Angst und Schrecken - gemeine Radsporthooligans….

Weniger hübsche Polizistin: „Aber jetzt nicht mehr über die Straße gehen!“

og k.: „Aber irgendwo müssen wir doch über die Straße?!“

Unfreundliche, dreiste Polizistin: „Da unten ist ein Überweg!“

og k. mimt theatralisch den Indianerblick und stellt dann gespielt erschrocken fest: “Das sind aber ca. 200m!“

 

Darafhin entgegnete die Polizistin nichts mehr, außer ihrem vermutlich in jahrelanger Ausbildung antrainierten „Versuch es hier und ich erschieße dich“-Blickes! Wir sind also ein paar Meter weiter gewandert und so ca. 50m höher wieder auf die andere Straßenseite. Mit einer Polizistin kann ich mich anlegen, mit ihrer Dienstwaffe eher nicht. Aber so haben wir Autogramme-sammelnder-Weise noch ein wenig an der doofen Darmstädter Landstraße die Zeit verbracht. Graeme Brown schoss dabei den Vogel ab:

 

„Can you give me a signature?“

“Only if you open the port for me!”

 

Da ich von Geburt an schon sehr korrupt und bestechlich bin, habe ich das natürlich sofort getan. Der zuständige THW Mann hatte auch keine Dienstwaffe… und jene Polizistin auf der anderen Seite machte mir auf einen Abstand von 12,30m nur noch wenig Angst. Ein paar Chicks liefen uns auch noch über den Weg. Erkannt habe ich nur Niniel. Ich würde auch gern behaupten, dass sie Schuld daran waren, dass wir den Start verpennt haben, aber das war wohl auch irgendwie unsere eigene Schuld. War aber auch nur mäßig schlimm, da der Start ein meiner Meinung nach völlig überschätztes Phänomen ist.

 



am Berg

Wir sind also zum Auto geeiert und zum Feldberg gefahren. Eine für Flachländer spektakuläre Auffahrt. Als wir nach einigen Steigungskilometern in einem Dorf ankamen, fanden wir dort Zuschauerhorden vor. Also parkten wir das Auto. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob wir nicht in der Abfahrt standen. Ich erkundigte mich bei jemandem, der schlau aussah. Leider sah dieser jemand schlauer aus als er war und er wusste auch nicht so recht wo die Profis herkommen und wo sie hinfahren. Es war aber wahrscheinlich, dass sich das Dorf Sandplacken mitten in der Abfahrt befand. Also sind wir weiter hoch gefahren… bis zur Bergspitze. Da wir viel zu früh waren, haben wir dann die Aussicht genossen. Vera hat sich in die Sonne gehauen und Dennis und ich haben uns zum anderen Ende des Gipfels begeben, um die Fahrer auch wirklich noch im Anstieg zu sehen. Fuchsig wie wir sind, fiel uns sofort auf, dass etwas nicht stimmte.



Trügerische Idylle am Feldberg…

An der anderen Seite des Gipfels war nämlich garkeine Straße! Es erschien uns also äußerst extrem wahrscheinlich, dass das Feld den Feldberg tiefer nehmen würde. Also haben wir Vera wieder eingesammelt und sind, inzwischen doch unter Zeitdruck, eine Serpentine tiefer an eine Kreuzung gefahren. Da standen inzwischen auch zahlreiche Fans, die größtenteils mit dem Rad angereist waren. Wir stellten uns dort auf, aber da weder Absperrungen noch Polizei anwesend waren, machte ich mir wieder Sorgen. Ich fragte ein wenig umher und erhielt zur Antwort: „Die kommen hier 100% vorbei!“. Also war ich beruhigt. Als hinter mit noch ein Mann mit Fernseher im Auto auftauchte, der auch sicher wusste, dass das Feld an jener Stelle passieren würde und ich im TV den Power Gnom und Efimkin sah, ging es mir auch wieder besser. Bis letztendlich ein Mann erschien und eingestand, dass er inzwischen auch nicht mehr ganz sicher sei, ob sie wirklich dort oben lang kämen. Also habe ich alle L.s und B.s eingesammelt und wir sind wieder nach Sandplacken gefahren. Und der nicht so klug erscheinend wie ausehende Mann war anscheinend doch klug, denn er hatte genau Recht. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um das Feld in der Abfahrt vorbeirauschen zu sehen.

 

Direkt danach mussten wir schnell zu Billtalhöhe. An unserer Serpentinenkreuzung haben wir dem Volk noch mitgeteilt, dass sie jetzt wieder nach Hause fahren können. Naja, zumindest hätten wir das fairerweise tun können, aber wir hatten keine Lust. Auch die wahren Heerscharen von Fans, die sich im für uns abfallenden und für die Profis vermeintlich ansteigenden Stück versammelt hatten, hatten offensichtlich noch keine Ahnung, dass sie völlig falsch standen.



Attacke

Attacke Wegmann

Die Billtalhöhe war schnell gefunden. Die Straße war allerdings schon abgesperrt und wir mussten einen ordentlichen Meter laufen. Den Berg selbst haben wir nicht geschafft, aber wir haben uns einfach im leicht ansteigenden Stück dahinter aufgestellt, die Bergwertung kam sowieso viel zu früh. An jener Billtalhöhe habe ich dann die erste Attacke meines Leben gesehen. Vorgetragen wurde sie von Fabian Wegmann, der zur Kessler Gruppe springen wollte und dies auch gepackt hat. Bisher waren ein paar Scheinattacken von Boogerd am Lindenberg beim Pfeil von Brabant die einzig nennenswerten Attäckelchen.

 

Aber nach diesem Schauspiel konnten wir zum ersten Mal sehen, was Maniroller und andere mir mit ihren Warnungen über die Absperrungspraktiken der deutschen Polizei sagen wollten. Wir trabten gemütlich zurück zum Auto, wir hatten ja für 5km Strecke zum Mamolshainer rund eine Stunde Zeit. An der abgesperrten Kreuzung fragte Dennis den Polizisten sicherheitshalber nochmal, ob die Kreuzung auch wirklich geöffnet werde: „Gleich, aber nur für kurze Zeit!“ sei die Antwort gewesen. Also setzten wir uns bei gut 30° celsischer Art ins Auto, organisierten schon eine Lücke im Stau, in welche wir uns einordnen durften und warteten. Und warteten. Das Haupteld war schon lässige zehn Minuten vorbei bevor wir im Auto saßen und warteten. Trotzdem mussten wir weiter warten. Und warten. Wir warteten eine halbe Stunde in und neben dem Auto, bevor sich etwas bewegte.

 



So sind wir dann im Megastau nach Mamolshain gefahren. Die Straße zum Mamolshainer war aber, wir waren übrigens nicht sonderlich überrascht, schon abgesperrt. Also haben wir einfach semikriminell irgendwo auf dem Bürgersteig geparkt, Vera zum Eisessen an die Tanke gesteckt und Dennis und ich sind in den Wald gelaufen, wo wir zufällig eine hübsche, 200m lange Gegensteigung fanden, an der sich auch zahlreiche Zuschauer versammelt hatten. Dort hatten wir dann perfekte Sicht auf alles was sich vorbeiquälte und trotz des von ihm angesprochenen Kreuzblickes hat Marcus the Cooper uns einmal schön erkannt. Er hätte vermutlich gewunken, wenn er dann nicht besinnungslos vom Rad gefallen wäre! ;)

 

Die Spitzengruppe in der Gegensteigung


Fans und Absperrungen

Auch dieses Mal mussten wir wieder eine lässige Viertelstunde zurück zum Auto laufen. Als wir ankamen, waren Vera und ihr Eis noch irgendwo in der Sonne. Als auch die beiden dann zu uns stießen, konnten wir uns auf zur Verpflegung machen. Da wir nur den Ort wussten wo sie war, folgten wir dort angekommen einfach der Rennausschilderung, bis wir nach einer Zickzackirrfahrt durch Schwalbach endlich dort ankamen. Immerhin dick vor dem Feld. Vera legte sich in der Nähe der ComNet Jungs in den Schatten. Normalerweise würde mir sowas Sorgen machen, aber ich hatte gerade bei einem Rabo Betreuer ein nagelneue Rabo Trinkflasche abgesahnt, so dass ich beschäftigt war. Ich musste im Gegenzug übrigens versprechen Karsten Kroon anzufeuern, aber wie oben erwähnt, bin ich gern käuflich. Bisher meist leider ohne Erfolg.

 

Bei der Durchfahrt des Feldes habe ich nichts mehr abgegriffen. Dennis hatte mehr Glück und zwei Flaschen. Insgesamt war aber auch an diesem Stück wieder eine ganze Horde Menschen versammelt. Fantastisch, in jedem Dorf und manchmal auch an solchen Stellen außerhalb der Ortschaften war es voll.

 

Im Anschluss an die Verpflegung, bei der wir nur noch ungefähr 20 Fahrer ausmachen konnten, fuhren wir dann gemütlich zurück zur blöden Darmstädter Landstraße. Wir hatten wieder dick Zeit eingeplant und wir waren auch vierzig Minuten vor den Profis im Zentrum. Dummerweise war es nicht so leicht wie erhofft den Main zu überqueren. Von den zentralsten vier Brücken waren vier gesperrt. Das waren natürlich die vier, die für uns am günstigsten lagen. Und da wir von der Sperrung nichts wussten, sind wir sie alle abgefahren. Es war nun auch nicht unbedingt so, dass auf allen vier Brücken Radrennen gewesen wäre. Das war nur auf einer. Aber das Feld sollte augenscheinlich am Untermainkai entlangfahren. Wie der Name sagt liegt diese Straße direkt am und parallel zum Main. So wurde eher beiläufig fast alle Verlehrsadern vom Norden in den Süden gekappt. Trotzdem kamen wir noch vor dem Feld an der gemeinen Darmstädter Landstraße an, Glück bei der Parkplatzsuche und inzwischen ordentlicher Ortskenntnis sei Dank.

 



Zieleinlauf

Da die Zielgerade sowieso proppenvoll war, haben wir erst gar nicht versucht uns dort unterzustellen. Wir waren eine Nummer klüger und haben uns 400m vor dem Ziel in die Killerkurve gestellt. Da durfte noch niemand stehen, weil die Zäune noch für die Einfahrt des Feldes in den Rundkurs offen stand. Als das Feld aber durchfuhr, wurde der Parcours geschlossen und wir standen in der einskommafünften Reihe mit ordentlicher Sicht auf die Zielgerade.

Die letzten 400 Meter


Noch besser als die Sicht war das unfreiwillige Unterhaltungsprogramm. Direkt neben uns standen nämlich echte Experten. Um zu zeigen was für geile Typen sie waren, haben sie all ihre Kommentare auch so laut gesprochen, dass die ganze Kurve mithören konnte. Besonders entzückt war ich von ihrer Prognose nach Vollendung der ersen Zielrunde. Efimkin würde den Henninger wohl gewinnen, waren sie sich einig. Es war nicht mal die Prognose selbst die meinen Freund Dennis Kopf an meine Schulter und mir die Tränen in die Augen trieb, es war mehr die Art und Weise, wie diese entstand.

 

Ein Jugendfahrer mit weiß - blauem Trikot und der roten Startnummer 2 hatte sich noch eine Runde auf dem abgesperrten Parcours gegönnt. Einer der beiden Experten schrie daraufhin begeistert:

„Das ist Karsten Kroon, der hatte die 2 auf dem Rücken!“

Allein der Logik dieser Aussage zu folgen, würde mich vermutlich Jahre meines so kostbaren Lebens kosten. Warum sollte Karsten Kroon als Vorjahresieger die 2 tragen? Warum sollte er sein Trikot gewechselt haben? Und warum sollte er wie 15 aussehen?

Diese Fragen aber brauchte ich mir nicht weiter zu stellen, denn der andere Experte hatte das Rennen lange am TV Gerät verfolgt und er war sich sicher, dass der das gleiche Trikot wie Efimkin anhatte.

Da besagter Jugendfahrer ungefähr drei Minuten vor dem Feld passierte, beschlossen die Experten schnell, dass Efimkin dieses Jahr also gewinnen würde. Ich wünschte mir statt eines Megafons damals irgendein Selbstmordinstrument gekauft zu haben. Das hat Spaß gemacht.

 

In der letzten Runde halfen all meine Anfeuerungen für Schumi auch nichts mehr und Eterik gewann das Rennen. Also gingen wir zum Auto um nach Hause zu fahren. Next stop Kirchheim, the holy ground of fastfood. Same procedure as every year…



post race comment

Nebenbei sei noch erwähnt, dass der Herbstmeister der Herzen gegen den HSV mit 1:0 gewonnen hat.

 

Für Sprit und Übernachtung haben wir pro Person 25 Euro bezahlt. Dazu kamen nur noch die Verpflegungskosten. Im vergleich zum letzten Jahr, das Jahr als Kroon im Sprint gegen die Strömung Hondo verdrängte, war dieses Jahr wieder Bombenwetter. Wie in meinen Anfangsjahren Mitte der Neunziger. So darf es auch nächstes Jahr wieder aussehen. Ich bin sicher ich werde auch das zehnte Mal hintereinander wieder packen, auch wenn das Starterfeld dieses Jahr vergleichsweise mau war. Die Erfahrung im Tanus hatte schon was für sich, nächstes Mal suchen wir uns andere Straßen. We´ll be back.


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