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Der Furkapass

ein Bericht von Kalmit (http://dschneble.tssd.de/)



Der Furkapass - ein Bericht von Kalmit

Der 2431m über dem Meer gelegene Furkapass ist die natürliche Grenze zwischen den beiden Kantonen Uri und Wallis und ist die Hauptwasserscheide zwischen Mittelmeer und Atlantik; die Rhone fließt nach Süden ins Mittelmeer; die Reuss dagegen über die Aare in den Rhein.

 

Gefahren bin ich diesen landschaftlich sehr reizvollen Pass im Juni 2004 im Rahmen eines 3-tägigen Trainingslagers in den Schweizer Alpen am ersten der drei Tage. Theoretisch kann man den Furkapass von der Nordseite her schon vom Urner See bei Altdorf/Flüelen angehen, dabei kommt man dann auf gut 2000 Höhenmeter - auf einer Distanz von gut 53,5 Kilometern, einige Zwischenabfahrten sowie Flachstücke sind in die HM nicht eingerechnet!

 

Ganz so kühn war ich dann auch nicht. Ich bin ihn von einer Unterführung der Gotthard-Autobahn vor Göschenen angegangen, wo ich mein Auto geparkt hatte. "Standel" nennt sich dieser Punkt in 978m Höhe laut topographischer Schweizkarte, eine Brücke führt dort über die Reuss. Man fährt nun unterhalb der höher gelegenen Autobahn ziemlich bald in den Ort Göschenen. Auch berühmt durch die vielen Verkehrsdurchsagen in Ferienzeiten wie etwa "5 km Stau vor dem Gotthardtunnel zwischen Wassen und Göschenen"! Man folgt einfach der Beschilderung Richtung Andermatt/Gotthard. Verfahren kann man sich eigentlich nie. Hinter Göschenen dann der erste Imposante Anblick: Die Schöllenen-Schlucht! Durch mehrere Serpentinen und Gallerietunnel windet sich die qualitativ sehr gute Straße die enge, steile Schlucht hinauf. Das fahren macht hier einfach sehr viel Spaß, selbst der relativ dichte Verkehr stört nicht.

 

Irgendwann erreicht man dann bei Andermatt nach der berühmten, alten Teufelsbrücke das wunderschöne Hochtal Urseren. Es geht nun total flach weiter durch das Örtchen Hospental. Ein Blick über die Schulter und man sieht genau den Verlauf der Oberalppasstrasse und die vielen Tunnel der Eisenbahn, die sich ebenfalls dort hochwindet.

 

Text: Kalmit (http://dschneble.tssd.de/)



Oberalppassstrasse


Strasse Richtung Realp

 

Einen nicht erwähnenswerten Hügel hoch und an der Abzweigung Gotthardpass/Furkapass Richtung Furka abbiegen. Nun geht es weiter auf einer kerzengeraden Straße Richtung Realp - hier erkennt man dann schon die sich am kahlen, vorgelagerten Berg hochwindende Passstraße. Im Winter (aber auch im Sommer) kann man in Realp sein Auto auf einen Zug verladen lassen, der einem dann durch den Furka-Basistunnel ins Wallis bringt! Zurück zum Anstieg, der hier seinen eigentlichen Beginn hat: es geht nun auf 12,1 km von 1538m auf 2431m hoch, die durchschnittliche Steigung beträgt 7,4%!



Der Anstieg lässt sich grob in 3 Abschnitte unterteilen: Der erste Abschnitt führt anfangs am Hang entlang bis zum Gasthaus Galenstock in der letzten Serpentine. Die ganze Zeit hat man einen wunderschönen Blick auf das Hochtal bis runter nach Andermatt und auf die Operalp-Passstraße.



Das Hochtal und Realp


Entlang am Garschen-Tal

Nun führt die Straße ohne große Richtungswechsel Richtung Westen, ein insgesamt etwas flacherer Abschnitt bis etwa nach Tiefenbach. Man fährt nun in enormer Höhe entlang des Garschen-Tals, hier hat man die ganze Zeit den Pass vor Augen, bis man ihn erreicht ist es aber eine Menge Arbeit - denn es wird wieder steiler (ca. 3 km mit 8% im Schnitt)!



Die Straße führt teilweise an einer richtig steilen Felskante entlang, überall befinden sich kleine Wasserfälle an der Strecke. Etwa 1 km vor der Passhöhe darf man noch mal 2 Serpentinen fahren, ehe man am sehr abgeflachten Pass ankommt!



Wasserfall am Wegesrand
Die letzten Serpentinen


Nun sollte man noch einige Höhenmeter bergab Richtung Rhonegletscher rollen, denn nun wird eine phänomenale Aussicht auf das oberste Rhonetal frei! Der Grimselpass ist wunderbar zu erkennen und am Ende des Tales erstrecken sich einige >4000er in die Höhe!



Das oberste Rhonetal
Der Grimselpass


Schneewand im Juni (alle Fotos: Kalmit)

Aufgrund eines relativ kühlen Frühlings sah es dort oben noch sehr winterlich aus, sehr viele Schmelzwasserbäche flossen über die Straße. Es war für mich persönlich auch einfach eine einmalig schöne Sache, bei relativ angenehmen Temperaturen noch im Juni durch solche Schneewände zu fahren. Und der Kontrast „weiße Berge – grüne Täler“ gefiel mir deutlich besser als z. B. kahle Alpenberge im Hochsommer bei der Tour de France! Wenn man so wie ich früh im Juni fahren will, sollte man allerdings im Internet nachschauen, ob überhaupt alle Pässe offen sind. Der Grimselpass und Sustenpass waren zu dieser Zeit z. B. sogar noch gesperrt! Zuletzt genannte Pässe bieten sich auch für eine Runde an – „Rund um den Dammastock“. Die aber nur von wirklich fitten Leuten gefahren werden sollte, da auf 120 km drei Pässe mit ca. 3600 Höhenmetern überwunden werden müssen...

Eine weitere Alternative wäre eine Runde über Furka-, Nufenen- und Gotthardpass!


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