Die ersten 1,5 km gehen zum Einrollen schon mal bergab. Nun auf knapp unter 700 m beginnt das Abenteuer erst richtig, so dass der eigentliche Höhenunterschied bei ca. 1.220 m liegt. Auch hier bekommt man bereits den windigen Hauch der Gegend zu spüren. Lavendelfelder sorgen nicht nur für eine interessante Optik abseits der Strecke sondern verbreiten auch auf den ersten km einen entsprechenden Begleitgeruch.
Der Gipfel das Berges ist nun außer Sicht und die Suche nach dem Rhythmus bestimmt die nächsten Minuten. Moderat geht es die nächste Zeit mit ca. 5-5,5% im Schnitt voran. Allerdings wird relativ schnell ein Hemmnis vieler französischer Strassen deutlich: Der schlecht rollende, grobkörnige Asphalt. Bei entsprechendem Gegenwind aus westlicher Richtung können also auch 5% Steigung schon eine gewisse Anstrengung verursachen. Die Strecke ist stellenweise doch stark frequentiert, wobei in Frankreich dem gemeinen rennradelnden Fahrer mit bedeutend mehr Respekt und Seitenabstand begegnet wird.
Nachdem man die waldige Landschaft der ersten km ohne große Abwechslung hinter sich gelassen hat, ist die Hälfte des Anstiegs geschafft. Es beginnt so ab ca. 1.200m für die nächsten 6-7km eine flachere Passage welche auch erste Blicke in die Ebenen und Täler der Provence zulässt. Den Blick auf das Ziel sprich den Gipfel sucht man aber nach wie vor vergebens... So weit so gut, doch obwohl schon knapp 20km Anstieg und 725 hm absolviert sind war alles ein Kinderspiel gegen das was nun folgt.
Schlagartig lichtet sich der Wald und man erreicht Le Chalet Reynard. Ein Blick, ungläubiges Staunen und alles bisher Gewesene ist Makulatur. Adrenalinschübe heben die Motivation und auf einmal geht´s auch mit dem Straßenbelag, denn hier trifft man auf die Straße von Bedoin kommend. Bekannt aus vielen Tour de France Übertragungen kommt von dort der schwierigste Aufstiegsweg.
So bietet sich jetzt ein prachtvoller Blick auf den Gipfel.