Alles fing damit an, dass ich mich mit den Steils, Checker und Sebastian über ihr bevorstehendes Rennen unterhielt. Eigentlich war ich von der Idee mit den anderen Selberfahren bei dem Jedermann-Rennen mitzufahren begeistert und ich hatte mir vorher lange überlegt, ob ich teilnehmen sollte, aber letztendlich siegte doch der Verstand, denn 42€ sind doch etwas vie für einen armen Schüler wie mich.
Als mich Markus dann direkt nochmal mit der Frage konfrontierte, ob ich nicht doch noch mitfahren wolle, konnte ich mich doch nicht mehr zurückhalten, da ich für so etwas immer leicht zu begeistern bin, und stimmte zu. Ich klärte das mit Friedrich (Zilpzalp) ab und dann war es geritzt.
Auf einmal fühlte ich dann ob der auf mich wartenden Anstrengungen ein Loch im Bauch und ein bißchen nervös wurde ich auch, ich wurde "hippelig". Bevor wir nach Kelkheim fuhren kaufte ich mir deshalb noch was an der Tanke zu essen.
Bevor es dann zum schlafen ging, unterhielt ich mich dann noch ein bißchen mit Checker übers Fahrradfahren generell und dann schlief ich
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Nach einer unruhigen Nacht, die Gangster Kelkheims hatten sich den Platz vor unserem Hotel als Treffpunkt ausgesucht, hieß es dann um 6 Uhr aufstehen, noch schnell 'ne Dusche und dann gings los. Leider gabs im Hotl nix mehr zu essen, da dort noch niemand aufgestanden war.
Friedrich fuhr Holger und mich nach Frankfurt-Höchst (danke nochmal) und von dort leitete Holger mich dann zur Eissporthalle. Dort angekommen warteten wir auf die Anderen und ich suchte vergeblich was zu essen...
Als die Steils eingetroffen waren meldete ich mich nach, das kostete 10€ mehr *grr*, und dann gings auch schon zur Startaufstellung, nachdem ich von Markus und Meli mit Energyriegeln versorgt worden war (Danke!). Dann hieß es erstmal ne halbe Stunde warten, bis sich die Polizei durch alle Starter hindurch geschlängelt hatte und sich vor uns aufgestellt hatte. Währendessen unterhielten wir uns und hielten nach Rino vergeblich auschau, ...ich machte mich über die Riegel her.
Nachdem uns so richtig kalt war ging es los, 7km zur Darmstädter Landstr., wir brauchten ne halbe Stunde und dann hieß es warten. Auf dem Weg hatte es schon die ersten Stürze gegeben, denn die nassen Schienen waren einigen zum Verhängnis geworden und durch andauerndes Bremsen und beschleunigen kam mir das alles ein bißchen hektisch vor.
Das erneute Warten wurde wiederum zu Unterhaltungen genutzt und die meisten erleichterten sich nochmal.
Dann ging es wieder los, uns war schon wieder kalt, und wir kamen diesmal bis zu Start und Ziel. Wieder warten, es wurde uns erst gar nicht warm.
Als es endlich wieder losging sahen wir noch Oggi und dann ging es aus der Stadt zum richtigen Start. Der Weg wurde wieder zu Unterhaltungen genutzt. Ich fühlte mich mittlerweile richtig gut, denn meine Beine hatte ich bei der niedrigen Geschwindigkeit von den Anstrengungen meiner sonntäglichen RTF freigefahren. Nach rund 50 Min stoppten wir dann und es wurde ernst, die Regenjacken wurden weggepackt und die Tachos zurückgestellt, dann gings los.
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Beim Start streckte sich das Feld und Holger und ich suchten den Anschluss zu Sebastian und Meli, die etwas vor uns waren. Markus war schon weiter vorn. Von Meli und Sebastian ging es dann weiter nach vorn, das Feld war relativ nervös und so galt alle Aufmerksamkeit dem Geschehen vor mir (uns), von der Landschaft bekam ich nix mit.
Wir fuhren so mit 35-40km/h und die Zeit verflog ziemlich schnell, denn Holger meinte wir hätten schon 10km. Ich hatte langsam meinen Rhytmus gefunden und mich an die Anstrengungen gewöhnt, am Anfang hatte ich ein paar Probleme und dachte: "Das hältst du nicht lange aus!", aber dann gings.
Jetzt wurde das Gelände langsam abschüssig und ich orientierte mich auf die linke Seite, denn ich wollte nicht im Pulk abfahren und auf der linken Seite war alles frei. Ein Blick auf den Tacho, 45, das geht ja noch und so ließ ich mich rollen, Holger war ein bißchen hinter mir. Dann machte die Straße einen leichten Linksknick und unten schien es rechts rum zu gehen, ich bremste schon mal und merkte wie mein Hinterrad zu rutschen begann, ...na toll dachte ich, und ließ die Hinterbremse los, dann ging alles sehr schnell. Am Kurvenscheitel der Rechtskurve gab es ein Sturz, ungefähr 25m vor mir, das konnte ich von oben gut sehen. Ich blieb auf der anderen Straßenseite und bremste, auf einmal scherte jemand aud dem Feld aus um den Sturz zu entgehen und fuhr mir mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit 2-3m vors Rad. "Shit!" Nun gab es nur noch die Bremse, denn zum Ausweichen war nicht mehr genug Zeit und Platz da. Ich bremste, das Hinterrad rutscht weg und dann fand ich mich auf meinem Hintern rutschend auf der Straße wieder.
Vom direkten Sturz weiß ich nix mehr, ich dachte dann nur noch, eigentlich fehlt dir was unterm Hintern, die Straße allein ist unbequem. Als ich zum Stillstand kam rettete ich mich auf den Gehweg und untersuchte mich, während der Rest des Feldes vorbeifuhr und es noch zwei-drei Leute langlegte. Mir persönlich tat der Ellbogen weh, ich schaute nach und erblickte ne Schürfwunde, aber bewegen konnte ich mich noch einwandfrei. Nichts gebrochen, Erleichterung. Ich bemerkte noch, dass mein Knie angeschlagen war und ich Schürfwunden an den Seiten, zwischen meinem Hintern und Oberschenkel hatte.
Mein Rad lag auf der Straße, genau wie mein Tacho, der, nachdem 10 Leute drüber gefahren waren, kaputt war. Nachdem die Gruppe durch war, holte ich beides und rettete mich auf die andere Straßenseite zu den anderen gestürzten Fahrern. Einer hielt sich die Hand, die wohl gebrochen war ein anderer versuchte sein völlig kaputtes Laufrad wieder "fahrbar" zu machen, indem es mit Hilfe des Bordsteins zentrierte . Ein Polizist hielt an, wir schrien ihm zu er solle die nächste Gruppe warnen.
Anstatt ein Stück bergan zu fahren blieb er stehen schrie der nächsten Gruppe entgegen. Das brachte nix und die nächsten Fahrer stürzten, einer prallte gegen Blumenkästen, die am Straßenrand standen und blieb liegen. Die nächste und übernächste Gruppe kamen, und wieder stürzten Fahrer. Zum Glück stand am Berg eine Passantin, die einen Großteil noch warnen aber nicht alles verhindern konnte.
Dann kamen die Sanis und nahmen drei Verletzte mit. Hinter ihnen war der Besenwagen, doch ein anderer Fahrer und ich entschieden uns, mit dem Rad zurückzufahren, da wir sonst ewig nicht zurück gekommen wären. So fuhren wir dann zurück, fragten x-mal nach dem Weg, da wir ja im Feld den Weg nicht richtig wahrgenommen hatten und kamen letztendlich nach 40km zu Start und Ziel zurück. Dort trennten sich unsere Wege, da er zu seiner Familie ging.
Ich lieferte meinem Transponder ab und bekam sogar ein Finisher T-Shirt. Die ganzen Leute schauten mich etwas seltsam an, und mir fiel auf , dass ich ein etwas größeres Loch am Hintern hatte. Da dachte ich: "Nur schnell weg, bevor mich diverse Foren-Grazien noch erblicken und fotografieren!" Also suchte ich mir den Weg zur Eissporthalle. Dort duschte ich, ließ meine Wunden von ein paar Sanis notdürftig versorgen und wartete auf die Anderen, während ich mir das Rennen der Profis auf einer dort aufgestellten Leinwand anschaute.
Im nächsten Jahr werde ich aber wieder am Start sein, sofern mein Abitur das zulässt, und dann werde ich das Rennen hoffentlich auch beenden.
Bericht von Gulaschkanone