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Rino Albergo bei Rund um den Henninger Turm 2002

<typohead type=2>Erfahrungsbericht Jedermann-Rennen </typohead>

 

Am 1.5. um 7.30 Uhr beginnt der Spaß : das Auto vollgepackt mit 2 Rädern und 2 Fahrern (Fausto ist noch mit dabei, ein bisher sehr zurückhaltender C4F-User) und jeder Menge Kleidungsstücke für alle Wetterbedingungen ging's auf der A5 via Frankfurt. Beim Eintritt nach Hessen geschieht das, worauf ich mich schon seit Tagen freue: es beginnt (scheinbar) dauerhaft zu regnen ... Na ja, was soll's, genau so wurde es vorhergesagt. In Frankfurt suchen wir einen Parkplatz in Nähe des Starts, um uns den überflüssigen Jedermann-Weg von der Eisporthalle zur Darmstädter Landstr. zu ersparen. Außerdem will ich hinterher noch den Einlauf der Profis verfolgen. Kurz danach erste Besichtigung des Start/Zielbereichs, es regnet und die Jugend fährt sich ein, scheinbar unbeeindruckt von den Bedingungen. Dann rennbereit machen und die große Fragen : was anzieh'n ? Entscheidung (richtig im Nachhinein) : unten ¾, oben lang mit Windweste, Regenschutz in der Tasche. Wir rollen zum Start, positionieren uns an der Linie. Langsam rollen die anderen Jedermänner heran, dann der Startschuß zur Neutralisation.

 

Nach 17 KM endet das Einrollen, alle noch mal Stopp, Wasserlassen, Nervosität. Wir stehen mittendrin, etwas zu sehr mittig. Startschuß, los geht's. Von den Cyclassics im letzten Jahr weiß ich, dass es auch bei den Jedermännern von Anfang an ordentlich los geht. Also Kette rechts und ab dafür. Tempo 35-40, Feld zieht sich in die Länge, vorne größere Gruppen, um mich herum schon Löcher, alles sucht nach Mitstreitern mit breitem Rücken. Erster Sturz in meiner Gruppe, neben mir fahren sie sich in die Räder, Geschrei, Vorwürfe, vorbei, weiter ...

 

Bei einer der ersten Ortsdurchfahrten nach scharfer Abfahrt von Brücke verbogene Räder und jammernde Radler am Rand, keine Sicherung vorher, das darf nicht passieren, später werden die Absicherungen und Strecken-Hinweise besser, Helfer lagen so früh wohl noch in den Federn ...

<typohead type=3> </typohead>

 

Nach Eppstein geht's langsam bergan, Tempo bleibt aber konstant hoch, vorne großes Blatt, ich habe Probleme, die Gruppe zu halten, Powerbar einwerfen. Idstein-Heftrich: Rechtskurve und dann beginnt der Spaß, 8-10% - Stich als Auftakt der Taunus-Hügel. Eigentlich freue ich mich tatsächlich, da ich in steilen Anstiegen im Verhältnis stärker bin als beim Rollen. Vor mir taucht ein schwarzes Principia-Rad mit weißbehelmtem Fahrer auf, es ist Sebastian, neben ihm noch Tussi. Ein kurzer Gruß und weiter, will meinen Rhythmus nicht verlieren. Der Anstieg zieht sich, die Gruppen fliegen auseinander, aus Teamarbeitern werden Einzelkämpfer.

 

Langsam verkrampft meine rechte Wade, besonders wenn die Belastung der Anstiege nachlässt. Nach einigem hoch und runter noch mal über 10 prozentig zur Bergwertung nach Ruppertshain. Läuft ganz gut, ich überhole einige (die dann später wieder von hinten kommen), oben an der Wertung Zuschauer, Anfeuerung tut jetzt gut, der Blck schon stark verengt. Es geht dann steil bergab, Blick in die Mainebene, jetzt bitte nur noch runter und flach, Mut kommt wieder auf, Kette jetzt noch mal richtig lang machen. Die Versprengten sammeln sich zu Gruppen, das Tempo zwischen 35 und 45, alles strebt Frankfurt entgegen, es wird gekreiselt. Da ist doch tatsächlich noch ein bisschen Saft in den Oberschenkeln!

 

Bei Einfahrt in die Frankfurter City bin ich dann in einer ca. 20 Mann/Frau starken Gruppe, es wird wieder nervös, das Ziel naht. Auf Höhe Taunusanlage ordne ich mich im vorderen Drittel ein, so wie man's aus dem TV kennt! Auf der Brücke über den Main dann an 5. oder 6. Stelle, bereit, um die Darmstädter hinaufzusprinten und die Gruppe zu zersägen. Und dann der Schock : 500 Meter Kopfsteinpflaster-Passage. Die Gruppe fliegt auseinander, ich kann vor Erschöpfung kaum mehr den Lenker halten, alle fluchen. Nix mehr mit Zielsprint, auf der Darmstädter Landstraße verlassen mich dann endgültig Kraft und Motivation und ich kämpfe mich durch bis zum Transparent, geschafft !

 

(links, mit "die Bölts geht nie kapütt"-Gesicht [Zitat Steffi], hahaha ...)


Nach dem Zielstrich schau ich mich um und bin erleichtert: alle sehen irgendwie fertig und platt aus. Aber auch zufrieden, gut durchgekommen zu sein. Und es hat doch tatsächlich während des ganzen Rennens nicht mehr geregnet. Kurzes Bedanken bei den Mitstreitern der letzten Gruppe, Transponder zurück, Finisher-T-Shirt einsacken, das war's. Das war's ? Nicht ganz, da waren doch noch ein paar C4F-Mitstreiter unterwegs. Nach kurzer Zeit erkenne ich Checker an Rad und Helm, wir quatschen, Michelin-Männchen kommt hinzu. Auch Fausto ist gut durchgekommen. Später treffen wir noch Msteil und Tussi, schütteln Hände, spaßen und verabschieden uns schon bald wieder, da es immer noch unbequem kalt ist. Die Begegnung war kurz, aber herzlich.

 

Die nackten Zahlen :

Streckenlänge 87 KM, Schnitt 32,9 KM/h, 800 Höhenmeter, 216. in der Gesamtwertung.

 

Ich bin zufrieden und kaputt, schmeiße das Rad ins Auto, zieh mir trockene Klamotten an und schau mir dann das Finale der Profis in Zielnähe an. Stimmung ist gut, Wetter wird besser, trotzdem vermisst man als alter HT-Fan den Zieleinlauf am Hainer Weg schon ein bisschen. Ein paar Impressionen bleiben noch hängen : Ete küsst seine wieder mal aufgedonnerte Lady-in-blue demonstrativ vor allen Leuten, ein wirklich glücklicher Jo Plankaert gibt das erste Interview, ebenso wie Grischa Niermann, bei dem aber mehr Mädels herumstehen. Davide Rebellin mit traurigem Blick zwischen seinen ansonsten glücklichen Gerolsteinern und zuletzt noch (auf meiner erfolglosen Suche nach Michele B.) Didi Thurau mit Familie, dunkler Sonnenbrille und gebleichtem Haar, laut schwadronierend wie eh und je.

 

Es war wie immer, es war ein schöner Tag ...

 

Beitrag von Rino Albergo

 


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