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Der Nr.-2-Deutsche und unglückliche Italiener

Tick's Blick, 5. 10. 2004

 

"Immer eine Brautjungfer, niemals eine Braut." Ich weiss nicht, wie das männliche Gegenstück auf diesen Spruch lautet, aber es passt auf jeden Fall zu T-Mobiles Erik Zabel. Er ist so oft in dieser Saison Zweiter geworden - viel zu oft, was ihn angeht. Zwei dieser zweiten Plätze waren hinter Oscar Freire in zweien seiner wichtigsten Ein-Tages-Rennen: Mailand - San Remo und die Weltmeisterschaft. Ein schlechtes Jahr für Ete? Hmm, nein, eigentlich nicht, schau doch nur mal nach, wer die Weltrangliste anführt.

 

Diese Jahr forderten einige Fans - nicht zum ersten mal - dass T-Mobile Zabel nicht mit zur Tour de France nehmen sollte, stattdessen lieber einen Helfer mehr für Jan Ullrich. ( Es scheint aber sowieso keinen Unterschied zu machen, Ullrich schafft es eh nicht zu gewinnen, ob mit Zabels Hilfe oder ohne.) Und auch jetzt tönt schon wieder eine Stimme, die fordert, ihn bei der Tour im nächsten Jahr zu Hause zu lassen. Aber diesmal ist es nicht eine Forderung eines Fans, sondern eines Teamkollegen. Andreas Klöden gab im deutschen Fernsehen ruhig - und arrogant - bekannt, dass Zabel im nächsten Jahr nicht mehr im Tourteam sein werde. Zabel war nicht glücklich, das zu hören und meinte nur, dass Klöden wohl sein - welch Ironie des Ganzen - zweiter Platz bei der Tour dieses Jahr zu Kopf gestiegen ist. Olaf Ludwig, zukünftiger Team Manager, war mit der Aussage auch nicht glücklich. Papa Olaf hat schon angekündigt, mit seinen zwei streitenden Jungs ein ernstes Wort zu reden.

 

Die Weltmeisterschaften entwickelte sich nicht wirklich zu einer glücklichen Angelegenheit für die Gastgeber, die am Ende noch weniger Medaillen bekamen, als sie es erwartet hatte oder wenigstens gehofft hatten. Paolo Bettini hat davon geträumt, den "Weltmeister" in seine Titelsammlung einzureihen, aber es hatte nicht sein sollen: sein Fahrradcomputer gab den Geist auf, er hatte nicht nur einen, sondern gleich zwei platte Reifen, er hat sich sein Knie angeschlagen, als er damit gegen die Tür des Teamwagens knallte. Und um das Alles noch schlimmer zu machen, wurde er noch dafür bestraft, dass er während des Rennens ein Interview gegeben hat. Aber wenigstens freute er sich mit seinem Freund Luca Paolini, der Dritter wurde - der aber, nebenbei betrachtet, wohl der am unglücklichsten dreinschauende Medaillengewinner der gesamten Weltmeisterschaft war. Und lasst uns auch nicht Ialiens berühmtesten Argentinier vergessen, der noch nicht einmal die Chance bekommen hatte, sein Können zu beweisen.


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