C4F-dopingnews-Archiv: Auf C4F-erwähnte Nachrichten/Meldungen ab 2004 sowie umfangreiche Hintergrundinformationen lassen sich über die Suchfunktion (rechts oben) per Stichworte finden
Oktober 2012
David Chauner, erfolgreicher Fahrer in den 60er und 70er Jahre und (Mit-)Organisator einer Vielzahl von Radsportveranstaltungen, fordert den in der Armstrong-Causa mitbelasteten USamerikanischen Radsportverband auf, die Bildung einer Kommission zu unterstützen, die die schwarze Vergangenheit des Verbandes aufarbeitet und fordert eine signifikante Erhöhung der Kontrolldichte bei den Amateurrennen. 31.10.2012:
Brian Cookson, Präsident des Britischen Radsportverband sieht in der Schaffung und Arbeit einer wahrhaft unabhängigen Untersuchungskommission die letzte Chance für den Radsport und die UCI um glaubwürdig zu sein bzw. zu werden. 29./30.10.2012:
2007 wurden das Arzneimittelgesetz und das Bundeskriminalamtsgesetz geändert mit dem Ziel Doping im Sport besser bekämpfen zu können. Dieses novellierte AMG wurde und wird häufig kritisiert, da es den Anforderungen eines effektiven Antidopingkampfes nicht genüge. Nun liegt eine Evaluierung dieser Änderung vor mit dem Tenor, es gäbe durchaus Verbesserungsmöglichkeiten, doch im Großen und Ganzen würde es genügen, 29.10.2012:
Rolf Aldag versteht nicht die plötzliche kompromisslose Haltung im Team Sky, wonach alle Teammitglieder, die irgendwann einmal gedopt haben und dies gestehen, nun gehen müssen. Aldag, selbst geständig und später bis heute (wieder) Sportlicher Leiter möchte auf das Wissen der ehemaligen Fahrer nicht verzichten, verlangt allerdings einen klaren Einsatz für Änderungen hin zu einem sauberen Radsport. 27./29.10.2012:
Die ersten 10 Plätze der Tour de France von 1999 bis 2009 - wer ist frei von jeglichen Dopingverdacht oder -implikationen? Die SZ stellte eine Ansicht zusammen. 29.10.2012:
Sean Yates und Steven de Jongh, ehemalige Profis und zuletzt sportliche Leiter des Teams Sky, verlassen das Team. De Jongh hat gestanden, bei Yates sollen es persönliche Gründe sein, er hatte aber noch vor wenigen Wochen Armstrong verteidigt. 28./29.10.2012:
Jean Regenwetter, Präsident des Luxemburger Radsportverbandes, geht mit der UCI hart ins Gericht, verlangt Aufklärung und Konsequenzen. Einige Unterstützung aus anderen Verbänden (z.B. Niederl. Radsportverband s.u.) hat er mittlerweile erfahren, doch der BDR hält sich zurück, Scharping selbst wird nie gesehen. 17./28.10.2012:
Andrea Gotzmann, NADA, gibt sich optimistisch was die zukünftige Arbeit der NADA angeht, die Organisations- und Finanzierungsstruktur der Agentur stellt sie allerdings nicht infrage. 28.10.2012:
Die Zeitungen HET NIEUWSBLAD, LE SOIR, THE TIMES, LA GAZZETTA DELLO SPORT, L’ÉQUIPE fordern in einem Manifest eine unabhängige Kommission unter Leitung der WADA, welche die letzten 20 Jahre des Profiradsports unter die Lupe nehmen soll. 27.10.2012:
Tony Romigers Sportmanagement-Agentur scheint in Verbindung mit Michele Ferraris Unternehmen zu stehen. Rominger bestreitet eine Vrbindung. 27./28.10.2012:
Rolf Järmann gab 2000 aus eigenem Antrieb Doping zu. befürchtet, dass Armstrong im Radsportsystem selbst nicht tief gefallen ist und dass sich letztlich nicht so viel geändert hat im Vergleich zu seiner Zeit, auch wenn sich gegenwärtig wohl weniger dopen als früher. 27.10.2012:
Arzt Michele Ferrari stand entgegen seiner langjährigen Gepflogenheiten für ein Interview zur Verfügung. Er sieht sich nicht schuldig. 23./25./27.10.2012:
Achim Schmidt, Sporthochschule Köln, RSV NRW und engagierter Dopinggegner, sieht bei den jüngeren Fahrern durchaus eine Bewusstseinsänderung hin zu einem kritischeren Umgang mit Dopingmitteln. Nicht die langen und schweren Rennen seien das Problem im Radsport, sondern die Einstellung der Sportler und ihres Umfeldes. 26.10.2012:
In Frankreich wird die Cortisonanwendung im Sport wesentlich kritischer Angesehen als anderswo. Wenn Sportler mittels TUE unberechtigter Weise Cortison erhalten können, wie es viele Jahre lang normal war im Peloton, handelt es sich auch um eine Frage der öffentlichen Gesundheit und es kann ermittelt werden. 26.10.2012:
Das UCI Management Committee beschloss die sieben durch das Armstrong-Urteil vakant gewordenen ersten Plätze der Tour de France, 1999-2005, nicht neu zu besetzen. Die im USADA-Bericht dopingbelasteten Fahrer sollen ihre Preisgelder zurück geben. Zudem soll eine unabhängige Untersuchungskommission eingerichtet werden, die den vorliegenden Korruptionsvorwürfen und Verdachtsmomenten in Sachen Doping auf den Grund gehen soll. Die Kimmage-Klage wird vorerst ausgesetzt, bis verwertbare Ergebnisse der Kommission in Bezug auf Kimmage Vorwürfe vorliegen. 26.10.2012:
Der niederländische Radsportverband fordert ein "authoritative, independent, international truth and inquiry committee", das ab 2007 herausfinden soll, wie es zudem gegenwärtigen Gau im Radsport kommen konnte und mit welchen Maßnahmen verhindert werden kann, dass ähnliches wieder geschehen kann. 25.10.2012:
Bobby Julich, Team Sky, gestand jetzt 1996 und 1998 in den Teams Motorola und Cofidis gedopt zu haben. Nach Festina habe er es geschafft clean zu bleiben auch dank des Teams CSC, obwohl Bjarne Riis in Kritik geraten ist. Julich wurde nach seinem Geständnis als Coach von Team Sky verabschiedet. 25.10.2012:
Die Kritik an der UCI mit deutlichen Rücktrittsforderungen an Pat McQuaid und Hein Verbruggen (Ehrenpräsident) werden lauter und schärfer. Am klarsten hat dies nun Greg Lemond in einem offenen Brief getan. 25.10.2012:
Dass Armstrong die Nähe zu Politikern gesucht hat und damit versuchte Einfluss zu nehmen, war nicht unbekannt, doch nun werden neue Details öffentlich. 23.10.2012:
Die Bundesregierung wird die zuvor gekürzte 1 Mio Euro nun doch wieder an die NADA überweisen. Damit ist eine dringende Finanzierungslücke vorübergehend gestopft. 24.10.2012:
Der Kenianische Leichtathletikverband reagierte auf die jüngsten Dopingfälle und -anschuldigungen. Vor allem fordert er ausländische Agenten, Doktoren, Trainer und Journalisten, die ohne Arbeitserlaubnis oder Zustimmung des Verbandes sind, weg zu bleiben. Der Verband wird zudem ein Antidoping-Programm entwickeln und fördern. Die vorgebrachten Vorwürfe sollen untersucht werden. 24.10.2012:
Heidi Kriegers Bestleistung im Kugelstoßen 1984 wurde auf eigenen Wunsch (heute Andreas Krieger) vom DLV gestrichen, da die Leistung unter Doping erreicht worden war. Nun fehlt noch die Streichung ihres Namens aus allen IAAF-Listen. 23./28.10.2012:
Die UCI, und hier insbesondere Pat McQuaid, stehen auch nach der Verurteilung Armstrongs unter Kritik. Mangelnde Einsicht über eigene Fehler und Einbindungen zeigt sich aktuell insbesondere durch herbe Attacken McQuaids gegenüber Kritikern und Kronzeugen wie Kimmage, Hamilton, Landis und Jaksche. Demgegenüber zeigt er sich bei unter Verdacht stehenden Personen wie Vinokourov und Riis milde gestimmt, sofern sie gestehen sollten. 23.10.2012:
Pat McQuaid und damit die UCI bestätigten zwar das USADA-Urteil, wiesen aber in ihrer Begründung einige Argumente der USADA zurück und forderten indirekt Armstrong auf, vor das CAS zu gehen. Trevis Tygart von der USADA reagierte daraufhin scharf. 23.10.2012:
Steffen Kjærgaard, Teammitglied Armstrongs von 2000 bis 2003, gestand ab 1998 gedopt zu haben. Er wurde umgehend als Sportchef des Norwegischen Radsportverbandes suspendiert. 23.10.2012:
SCA Promotions wird seine an Armstrong gezahlten Gelder zurück fordern. Armstrong hatte in dem Prozess 2005/2006 unter Eid erklärt nie gedopt zu haben, daraufhin musste die versicherungsähnliche Firma einige Millionen auszahlen. 23.10.2012:
John Fahey, WADA, begrüßt in einer offiziellen Stellungnahme der WADA die Entscheidung der UCI, betont jedoch gleichzeitig, dass Verbände Verantwortung trugen und tragen und dass sie sich daher nicht damit herausreden können, mit ihren Testprogrammen genügend getan zu haben. Es gäbe auch keinen Grund sich mit Ermittlungen auf die 8-Jahres-Verjährungsfrist zu beschränken. Nun werde die WADA prüfen, ob das Urteil dem WADA-Code entspricht oder ob sie vor den CAS gehe.
In Interviews wird er noch deutlicher. Er sieht in einem Sportverband, in dem alle Sportler jahrelang gedopt waren, keinen Platz mehr für Personen dieser Sporthierachie, die dieses System stützten. 22./23,10.2012:
Der deutsche Antidopingkampf muss sich nach dem beeindruckenden Beispiel der USADA im Falle Armstrong zunehmend Kritik gefallen lassen. Ist die NADA ohne Biss? Warum hat Deutschland die niedrigste Quote an überführten Dopern und wie könnte ein efffizientes Antidopinggesetz aussehen? 22.10.2012:
Pat MacQuaid sieht Erfolge im Antidopingkampf überwiegend in Verbindung mit der Zusammenarbeit von Polizei und Sport-Instanzen. Der Radsport sei darin schon weit fortgeschritten. 22.10.2012:
Travis Tygart, USADA, besteht darauf, dass nur eine unabhängige 'truth and reconciliation commission' den Radsport wirklich weiter bringen könnte. Es gäbe noch zu viele mit Doping in Verbindung stehende Funktionäre, Teamverantwortliche, Ärzte , Sportler usw., die nichts bekennen und einer Änderung im Wege stehen. 22.10.2012:
Die UCI weist nachdrücklich jegliche Verantwortung an der desaströsen Causa Armstrong weit von sich. Die ihr gegenüber vorgebrachten Vorwürfe seien haltlos. Zu einigen nimmt sie speziell Stellung. Sie stellt zudem einige Argumente der USADA in Frage, so insbesondere die Umgehung der 8jährigen Verjährungsfrist durch die USADA. 22.10.2012:
Die UCI bestätigte die Sanktionen der USADA - lebenslange Sperre und Streichung aller Ergebnisse ab dem 1.8.1998. Ob Gelder zurück gefordert werden können und wie der angekündigte Diskussions- und Veränderungs-Prozess aussehen wird, entscheidet sich ab kommenden Freitag. 22.10.2012:
Die Dienstaufsichtsbeschwerde des DLV betreff Thüringer Staatsanwaltschaft in der Causa Erfurt wurde abgelehnt. Die Athleten hätten zwar gegen Dopingregeln verstoßen, dies sei aber mit dem gültigen Arzneimittelgesetzes nicht strafbar. Dem Arzt selbst sei nicht eindeutig nachzuweisen, dass er die nach Sportrecht verbotene Methode zu Dopingzwecken angewandt hätte, therapeutische Zwecke seien wahrscheinlich. 21.10.2012:
Christophe Bassons, bekannt für seine strikte Antidoping-Haltung, 1999 deswegen aus dem Peloton gemobbt, versäumte ein Kontrolle und wurde für ein Jahr gesperrt. 20.10.2012:
Kate Lundy, australische Sportministerin, verlangt tiefgreifende Untersuchungen und Konsequenzen im Radsportverband um sicher zu stellen, dass keine Personen, Funktionäre, Trainer, Sportler usw. mit Doping zu tun hatten bzw. haben. 20.10.2012:
Werner Franke darf nun den ehemaligen BDR-Verbandsarzt Georg Huber als Dopingarzt bezeichnen. Damit hob das OLG Karlsruhe einen früheren Teilvergleich auf. 20.10.2012:
Den ehemaligen brasilianischen Nationalspieler Juninho erwartete ein Dopingverfahren wegen Nichtbeachtung der Dopingkontrollregeln. Er wurrde jedoch lediglich verwarnt. 7./19.10.2012:
Der USamerikanische Radsportverband änderte den Namen der 'Lance Armstrong Junior Race Series (LAJRS)' um in 'USA Cycling Road Development Race Series'. 19.10.2012:
Rabobank gibt nach 17 Jahren das Sponsoring des Profiradsports auf. Will aber seine finanziellen Verträge einhalten, so dass 2013 das Team ohne Rabobanklogo Fahren wird. Begründet wird der Schritt mit den Enthüllungen des USADA-Reports zu Lance Armstrong. So war Leipheimer nach Bekanntwerden seines Geständnisses umgehend entlassen worden. Unerwähnt bleibt, dass Teammanager Theo de Rooy im Mai 2012 eingestanden hatte, dass bei Rabobank bis 2007 gedopt wurde und eine Klage von Michael Rasmussen anhängig ist, der behauptet, die Teamleitung habe immer über seine Whereabout-Verfehlungen Bescheid gewusst. Aktuell ist zudem der Fall Barredo anhängig. 19.10.2012:
Stephen Hodge trat von seinem Posten als Vize-Präsident des Australischen Radsportverbandes zurück, nachdem er im Zuge der Diskussionen um Matt White gestand während seiner aktiven Laufbahn (Fahrer bei ONCE und Festina) von 1989 bis 1996 gedopt zu haben. 19.10.2012:
Jaimie Fuller, Chairman SKINS International Trading AG, u.a. Sponsor des Teams Rabobank und des Australischen Radsportverbands, wandte sich mit einem Offenen Brief an die UCI und verlangte von ihr umgehende Maßnahmen und Äußerungen in Bezug auf die USADA-Enthüllungen und die immer dichter werdenden Vorwürfe, die die UCI-Spitze selbst betreffen. Er sieht die Glaubwürdigkeit der UCI als hochgradig beschädigt an. 18.10.2012:
Der von der USADA lebenslang gesperrte spanische Arzt Del Moral betreut(e) hatte Sportler verschiedener Sportarten, insbesondere auch aus dem Tennis. Jetzt muss sich vielleicht auch diese Sportart häufiger Fragen stellen lassen. 18.12.2012:
Die Italienische Staatsanwaltschaft in Padua steht kurz vor Abschluss umfangreicher Ermittlungen in Zusammenhang mit Doping und Steuerhinterziehung, genannt Operation „Mito“ . Im Zentrum stehen Michele Ferrari mit Sohn und Managern Schweizer Banken. Davon profitiert haben Topfahrer, aber auch Athleten aus anderen Sportarten. Möglicherweise sind ganze Rad-Teams Teil des Systems. 18./21.10.2012:
Am 6. November findet die dritte Ergebnispräsentation des Forschungsprojektes „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“ statt. Auf dem Programm stehen vorläufige Endergebnisse neben Ergebnissen der Phase 3, 1990 bis heute, hier aber nur von der Forschergruppe Münster. "Die Projektgruppe von Herrn Professor Strang hat sich im März 2012 aufgelöst und im Nachgang die aktive Teilnahme an der Veranstaltung abgesagt.
Die aufgelöste Forschergruppe veranstaltet derweil zwei Tage später ein öffentliches Symposium in Frankfurt/Oder über die erfahrenen Schwierigkeiten der Dopingaufarbeitung:
Trek beendet ebenfalls das Sponsoring von Armstrong. Dabei bestreitet Trek, dass die Probleme zwischen ihnen und Lemond mit Armstrong zusammen hängen, wie es Lemond immer behauptet hat. 18.10.2012:
Die spanische Antidoping-Agentur hat das 1000Seiten Dossier über Armstrong und Co an die Ermittlungsbehörden weiter gegeben. In der Causa sind etliche Spanier verwickelt und auch beschreiben, wie Dopingvrebindungen in Spanien funktionierten. 17.10.2012:
Team Sky wird von allen Mitgliedern eine Erklärung verlangen, in der sie bestätigen, nie mit Doping in Verbindung gestanden zu haben. Wer sie nicht unterschreibt, fliegt. 17.12.2012:
Anne Gripper, von 2006 bis 2010 bei der UCI für Anti-Doping verantwortlich, bezeichnet Pat McQuaid als zu lasch und wenig kritisch gegenüber Doping. Nach ihrem Weggang hätte wesentlich mehr gemacht werden können. Sie bedauert zudem, dass es Armstrong 2009 möglich gemacht wurde bei seinem Comeback in Australien auf politischen Druck hin früher als von den Regeln erlaubt zu starten. 17.10.2012:
Der langjährige Armstrong-Sponsor gab seine Zusammenarbeit mit dem Sportler auf. Die USADA-Unterlagen ließen wenig Zweifel an dessen langjährigem Doping. Nike sei über die Jahre getäuscht worden, sie seinen strikt gegen Doping.
Gleichzeitig gab Armstrong bekannt, dass er den Vorsitz seiner Krebsstiftung niederlegte. 17.10.2012:
Levy Leipheimer, der vor der Grand Jury und der USADA gestanden hat während seiner Laufbahn bis einschl. 2007 gedopt zu haben, wurde nun aufgrund seiner Aussagen von seinem aktuellen Team Omega Pharma-Quick Step unter Manager Patrick Lefevere entlassen, sie hätten nie etwas davon gewusst. Trevis Tygart, USADA, sieht darin das Fortbestehen alter Verhaltensmuster, den Versuch die Omerta aufrecht zu erhalten. 11./16./17.10.2012:
Michele Ferrari bestreitet weiterhin alle im Armstrong-Dossier festgehaltenen Vorwürfe und behauptet niemals von der USADa im Falle des verfahrens gegen ihn kontaktiert worden zu sein. 16./17.10.2012:
2005 hatte Kathy Lemond im SCA Promotions-Prozess unter Eid angegeben, sie habe von Mechaniker Julian Devries gehört, Nike und Thom Weisel hätten 1999 in Folge des positiven Cortison-Tests von Armstrong $ 500.000 an die UCI überwiesen. Greg Lemond hatte diese Aussage 2005 und später mehrmals öffentlich bestätigt, Ballester/Walsh zitierte die Aussage 2009. Reaktionen darauf waren jedoch kaum erfolgt. Nun bekommt diese Aussage neue Bedeutung. Insbesondere muss sich der Konzern Nike Fragen nach der engen Bindung an Armstrong gefallen lassen. 16./17.10.2012:
Matt White verlor seine seine Posten bei Team Orica-GreenEdge und cycling Austria aufgrund seiner Dopingverstrickungen während seiner Zeit im US Postal Service-Team. 2011 musste er bereits Team Garmin Slipstream verlassen, als bekannt wurde, er habe einen Fahrer zu Arzt del Moral geschickt. 13./14./16./17.10.2012:
Taylor Phinney, BMC Racing Team, spricht sich deutlich nicht nur gegen Doping sondern gegen den verbreiteten hohen Medikamentenmissbrauch im Peloton aus. 16.10.2012:
Am 16.10.2012 veröffentlichte Sportler Fabian Brzezinski auf seiner Homepage die Meldung, das von der NADA angestrengte Berufungsverfahren vor dem Deutschen Sportschiedsgericht wurde zu seinen Gunsten entschieden. Der Fahrer stand in Verbindung mit dem Fall des >>> Arztes Tilman Steinmeier unter Dopingverdacht. Ob es auch Entscheidungen in den beiden anderen Fällen gibt, ist momentan nicht bekannt. 16.10.2012:
Prof. Dr. Roland Baar wurde zum Ombudsmann für Fragen des Datenschutzes und allgemeiner Fragen bez. auf die Vorgaben von NADA und WADA gewählt. 16.10.2012:
BDR-Präsident Rudolf Scharping sieht im Falle Armstrong Verdachtsmomente gibt sich aber überrascht über das Ausmaß. Seit 2006 habe er ein mulmiges Gefühl gehabt. Der deutsche Radsport sei allerdings auf einem guten Weg. Aufarbeiten sei wichtig, Konsequenzen denkbar auch für die UCI. Für Deutschland sei eine 'noch bessere' Zusammenarbeit zwischen staatlichen und sportlichen Instanzen nötig. 14.10.2012:
Die Causa Armstrong böte aber auch (erneut) die Gelegenheit neben der UCI die Arbeit nationaler Radsport-Verbände und NADAs (einchl. der USADA in früheren Jahren) zu hinterfragen. Sie wurden häufig trotz vieler Hinweise nicht aktiv. Beispiel Matthew White, dessen Fall von der UCI zur Überprüfung an den australischen Radsportverband übergeben wurde. Auffallend auch das Verhalten der USADA, die in der Causa Armstrong den nationalen Radsportverband nicht mit einbezogen und benachrichtigt hat, wie es sonst Gepflogenheit ist. Grund könnte sein, dass wichtige mit USA Cycling in Verbindung stehende Personen Teil des weiten Armstrong-Beziehungsnetzes sind. 11./13./15.10.2012:
Die UCI, insbesondere Ehrenpräsident Hein Verbruggen und Präsident Pat McQuaid, stehen in Verbindung mit der Causa Armstrong in der Krtik. Nichts neues, doch können die Folgen des Falles sauber aufgearbeitet werden ohne dass die UCI bereit ist sich selbst zu hinterfragen und sich professionell hinterfragen zu lassen, wie es Vaughters fordert? 11.10.2012:
Karim Ibrahim, ehemaliger Funktionär des Malaischen Leichtathletikverbandes, wurde wegen Beteiligung an zwei Dopingaffairen für 6 Jahre gesperrt. 12.10.2012:
Das laufende Ermittlungsverfahren gegen Michele Ferrari in Italien steht vor dem Abschluss. 70 Personen sollen davon betroffen sein. Die USADA hatte von diesen Akten profitiert. Ferrari gibt sich unschuldig. 11.10.2012:
Rudy Pevenage, 8.7.2010: Ich wusste auch, wer sich bei anderen Medizinern als Fuentes präparierte. Alle waren informiert, das war fast normal. ... Alle wissen alles. Die Fahrer wechseln die Teams und nach einem Monat erzählen sie, was beim ehemaligen Arbeitgeber los war. Es ist eine kleine Welt, man weiß Bescheid. ... Wir waren keine Idioten, wir kannten Armstrong vor seiner Krebserkrankung. Seine Veränderung nach seiner Rückkehr war dermaßen außergewöhnlich. ... Armstrong war ein großer Profi, Bruyneel, sein Manager, ebenso. Aber dieser war bei Manolo Saiz gefahren und er wusste, was abläuft.
Die von der USADA veröffentlichten Dokumente enthalten viele Hinweise auf Fahrer und Teams, die nicht in unmittelbarer Beziehung zu Armstrong standen, wie das Beispiel des Arztes Michele Ferrari zeigt, über den die USADA in Europa Unterlagen zusammen trug. Die Dokumente bieten die Chance umfangreiches bislang nicht öffentlich bekanntes Wissen herauszuarbeiten und die Radsportdoping-Vergangenheit über das System Armstrong hinaus zu erkennen und zusätzlich zu untersuchen.
Der Belgische Radsportverband hat nach der Veröffentlichung der USADA-Unterlagen seinem Verbandsermittler den Auftrag zu einer Untersuchung bez. Johan Bruyneel gegeben. 11.10.2012:
Tyler Hamilton berichtete in seinem Buch The Secret Race davon, dass Arzt del Moral ihm gegenüber erwähnt habe, Doping im Fußball sei noch verbreiteter als im Radsport. Konkret soll es Verbindungen zwischen dem Arzt und den Clubs von Valencia und Barcelona geben. Nun sah sich sich der FC Barcelona gezwungen jegliche offizielle Beziehungen zu del Moral abzustreiten. 11.10.2012:
Die USADA schickte ihren Bericht über ihre Ermittlungen bzw. die Urteilsbegründung zu Lance Armstrong an die UCI. Eine Kurzfassung wurde veröffentlicht einschließlich Zeugenaussagen und umfangreicher Dokumente und Quellen. 26 Zeugen, darunter 15 Fahrer mit 11 Teamkollegen Armstrongs (Frankie Andreu, Michael Barry, Tom Danielson, Tyler Hamilton, George Hincapie, Floyd Landis, Levi Leipheimer, Stephen Swart, Christian Vande Velde, Jonathan Vaughters, David Zabriskie), waren unter Eid vernommen worden. 10.10.2012:
Die ehemaligen Armstrong-Team-Kollegen Leipheimer, Van de Velde, Zabriskie, Danielson, Barry und Hincapie erhielten aufgrund ihrer Geständnisse nur je eine Sperre von 6 Monaten beginnend ab September 2012. Ihnen werden jedoch Ergebnisse aus den Dopingjahren gestrichen. 10.10,2012:
Causa Erfurt: Die Behauptung des DOSB, auf einer Ärztetagung 2012 habe Prof. Kindermann darauf hingewiesen, dass die UV-Blutbestrahlung eine verbotene Methode sei, scheint falsch. Kindermann dementiert dies. Nun will Arzt Franke gegen den DOSB vorgehen. 10.10.2012:
Marathonläufer Viktor Röthlin hatte einen Journalisten auf Schmerzensgeld verklagt, wegen unwahrer Behauptungen, Recherchefehlern. Seine Leistungen waren in die Nähe von Doping gerückt worden. Das Gericht lehnte dieses Zahlung ab. 9.10.2012:
Dr. Geert Leinders, Arzt beim Team Sky, erhält keinen neuen Vertrag. Gründe wurden nicht angegeben, doch war der langjährige Arzt des Teams Rabobank unter Dopingverdacht geraten, nachdem der ehemalige Manager Theo De Rooy zugegeben hatte, dass bis 2007 im Team gedopt worden sei. 9.10.2012:
Michael Ashenden sieht für den Radsport nur dann eine reelle Chance das Doping-Problem langfristig und zukunftsorientirt zu lösen, wenn er konsequent seine Vergangenheit aufarbeitet, dies sei zwingend notwendig im Interesse der jungen Nachwuchsathleten. Doch die UCI steckt den Kopf in den Sand. Zudem weist er noch einmal daraufhin, dass die UCI weder WADA-Richtlinien noch eigenen gefolgt ist, als sie versäumte Dopingermittlungen gegen Armstrong und Co. nach Floyd Landis Aussagen zu eröffnen. 9.10.2012:
Der im Artikel angesprochene Briefwechsel UCI-USADA-WADA betreff Zuständigkeiten in Dopingermittlungsverfahren.
Michael Ashenden sieht es nach Analysen der Blutparameter als bestätigt an, dass Armstrong 2009 bei seinem Tour-Comeback Blutdoping betrieben hatte. 8.10.2012:
Der Konsum an Nahrungsergänzungsmitteln ist unter jugendlichen Sportlern sehr hoch obwohl deren Sinn kritisch zu bewerten ist und gesundheitliche Schäden nicht auszuschließen sind. 6.10.2012:
Die im Interview erwähnte Kölner Liste zur Reinheit von Nahrungsergänzungsmitteln
Anne Gripper, ehemals UCI, und Robin Parisotto, Blutdopingexperte, haben keine Zweifel an der Arbeit der USADA und an Hamiltons Beschreibungen in der Causa Armstrong und hoffen auf eine Akzeptanz durch die UCI. Sollte der Weltverband durch die Erkenntnisse der USADA belastet werden, müsste nach Parisotto dringend eine Untersuchung eingeleitet werden. 6.10.2012:
Richard Pound spricht im Interview über seine Erfahrungen mit der UCI, der Bedeutung des Kimmage-Falles und seine Hoffnung, der Radsport-Weltverband bekäme die Kurve hin zu einem aufrichtigen Neuanfang. 5.10.2012:
Michael Rasmussen wurde 2007 von seinem Team Rabobank aus der Tour de France, in der er der Träger des Gelben Trikots war, genommen, nachdem ihm mehrere Verletzungen des Whereabout-Reglements nachgewiesen worden waren. Er verklagte Rabobank auf 5,6 Mio € Schadensersatz mit der Begründung Rabobank habe immer gewusst, wo er sich aufgehalten habe und daher seine Entlassung ungerechtfertig sei. Rabobank leugnet dies. Nun sind für November Zeugenvernehmungen geplant. 5.10.2012:
Im Mai 2012 hatte der ehemalige Teammanager Theo de Rooy eingeräumt, die Teamleitung habe bis 2007 das individuelle Doping der Fahrer toleriert. 5.5.2012:
Greg LeMond wurde ebenfalls schon einmal, 2006, eine Klage von McQuaid wegen Diffamierung der UCI angedroht, vergleichbar denen die Landis und Kimmage betreffen. LeMonds Anwaltsschreiben scheinen verhindert zu haben, dass die UCI ernst machte. LeMond ging damit jetzt an die Öffentlichkeit. 4.10.2012:
Eine finnische TV-Dokumentation präsentiert Beweise für jahrzehntelange Dopingkultur im Skilanglauf. Zum einen soll sich der finnische Langläufer Juha Mieto in den 70er Jahren mit Anabolikafragen befasst haben, zum anderen werden italienische Stars der 80er und 90er Jahre, die von Trainer Jarmo Punkkinen betreut wurden, mit Bluttransfusionen und später EPO wie Manuela di Centa in Zusammenhang gebracht. Für Sandro Donati sind das keine neuen Fakten, doch entsprechende Ermittlungen auch in Verbindung mit Prof. Conconi führten ins Nichts (Hämatokrit und Leistungsentwicklung von Di Centa, Daten Conconi). Nun will Di Centa Donati verklagen. 27.9./4.10.2012:
Das Schweizer Bezirksgericht Est Vaudois (Kanton Waadt) verurteilte Floyd Landis zu je 10.000 SF an McQuaid und Verbruggen sowie zur Übernahme der Gerichtskosten wegen diffamierender und unwahrer Äußerungen. Zudem muss Landis in verschiednene Zeitungen und Internet-Medien eine Gegendarstellung veröffentlichen und deren Kosten ebenfalls übernehmen. Es handelte sich um eine ähnliche Klage, wie sich sich Paul Kimmage gegenüber sieht und für die zugunsten Kimmage ein 'defense fund' errichtet wurde, der ihm ermöglichen soll gegen die Klage vorzugehen (s.o.). 3.10.2012:
Mathieu Holz, Interpol, beschreibt die Arbeits- und Ermittlungsmöglichkeiten, die die internationale Behörde hat betreff Doping hat und gibt Beispiele der Zusammenarbeit mit Antidopingagenturen. 1.10.2012:
David Walsh brachte in der Sunday Times einige neue Details aus dem USADA-Armstrong-Dossier. Siehe auch auf der Seite des NY velocity-'Paul Kimmage Defense Fund' unter den Postings. 30.9.2012:
Tyler Hamilton unterstützt Paul Kimmage und ist bereit vor der UCI auszusagen sofern hier Bereitschaft erkennbar wäre, sich der Wahrheit und den Fehlern der Vergangenheit zu stellen. 30.9.2012:
Am 1.1.2013 tritt wieder eine überarbeitete WADA-Verbotsliste in Kraft. darin wurde auch das in der Causa Erfurt diskutierte Verbot jeglicher Blutmanipulation präzieser formuliert. 26./29.9.2012:
Die WADA veröffentlichte verschiedene Statistiken des Jahres 2011: Statistik positiver Kontrollen der internationalen Sportverbände und NADAs, Teststatistik der Laboratorien und Zahlen über die von Verbänden bei der WADA in Auftrag gegebenen Trainingskontrollen:
Die UCI kritisiert scharf die USADA, die erst Mitte Oktober die Armstrong Unterlagen an sie weiter geben wird. McQuaid unterstellt, dass die USADA nicht genügend relevante Anklagepunkte besitzt. 27.9.2012:
Die WADA veröffentlichte ihren 'Independent Observer Report for 2012 Olympic Games'. Darin gibt sie auch Empfehlungen ab für zukünftige verbesserte Dopingkontrolltätigkeit. U.a. fordert sie intelligentere Vorgehen. 25./27.9.2012:
Matias Almeyda, ehemaliger argentinische Nationalspieler und heute Trainer von River Plate Buenos Aires, beschreibt in einem Buch seine Erfahrungen als Spieler in Italien. Doping gehörte auch dazu. 26.9.2012:
Die Kürzung der Bundesmittel für die NADA wird diese in ihrer Arbeit erheblich einschränken, eine sinnvolle Auftragserfüllung dürfte kaum noch möglich sein. Die Suche nach ausreichend Geldgebern scheint jedenfalls gescheitert. Nun werden alternative Finanzierungsmodelle gesucht. 26./28.9.2012:
Der herkömmliche Antidopingkampf mit dem Hauptfokus auf Kontrollen zeigt unbefriedigende Ergebnisse, darüber sind sich immer mehr Experten einig. Doping ist zudem mittlerweile ein Problem der Volksgesundheit geworden. Doch wie könnten viel versprechende Wege zu dessen Bekämpfung aussehen? 23./24./25.9.2012:
Travis Tygart, USADA, erläutert in einem langen Interview den Werdegang der Ermittlungen im Falle Armstrong. Ende September werden die Unterlagen an die UCI gehen. Er ist sicher, dass die Sanktionen, die über die übliche 8 Jahre Verjährung hinaus ausgesprochen wurden, rechtens uns haltbar sind. Nach dem CAS werde die Rechtsprechung des Landes, das zuständig ist, zugrunde gelegt. Und nach amerikanischem Recht gelte dies wenn der Beschuldigte Zeugen beeinflusst, Beweismaterial vernichtet/verborgen oder unter Eid gelogen habe, Punkte nach Meinung des Sportgerichts vorliegen. Johan Bruyneels Fall wird öffentlich verhandelt werden, die Zeugen, darunter wahrscheinlich auch Armstrong, dürften unter Eid verhört werden. 24.9.2012:
Die französische Sportministerin Valérie Fourneyron fordert die UCI auf die von der USADA verhängten Sanktionen im Falle Armstrong zu übernehmen. Eine neue Tour de France-Siegerliste lehnt sie ab angesichts der anderen ebenfalls gedopten Nachrücker. Sie hofft auch darauf, dass das Dossier die verschiedenen Verflechtungen und Beziehungen zwischen Sport(ler) und Politik, die halfen das Armstrong-System zu stabilisieren, offen legt. 24.9.2012:
Kritik an der UCI aus dem Radsport selbst, ist selten. Der Präsident des Luxemburgischen Radsportverbandes Regenwetter ist da eine Ausnahme. 23.9.2012:
Die Pat McQuaid-Idee einer Amnesty von Dopingsündern, wenn sie auspacken, ist vom Tisch. Zu kompliziert urteilten schnell und ohne Diskussion die Mitglieder des UCI-Management-Kommittees.Au die vorgeschlagenen 'Truth and Reconciliation Commission' (TRC) wurde abgelehnt. Die UCI wartet weiter auf Unterlagen der USADA zu Lance Armstrong, für deren Übersendung es keine Frist gibt, hat aber keine Zweifel daran, dass die USADA korrekt gearbeitet hat. Sie wird alles tun, sobald sie die nötigen Informationen hat, auch gegen Ärzte und Manager wie Bruyneel Maßnahmen zu ergreifen. 20./21./22.9.2012:
Das WADA-Wissenschaftskommittee hat abschließend festgestellt, dass die von Arzt Franke angewandte Methode der UV-Blutbestrahlung seit 2002 verboten ist. Die WADA wird entsprechend alle vom Deutschen Sportgericht ergangenen und ergehenden Urteile in der Causa Erfurt prüfen und eventuell Einspruch vor dem CAS einlegen. 21./22.9.2012:
Das DOSB-Präsidium hat in einem Beschluss zu der Dopingaffaire um Arzt Andreas Franke festgestellt, dass der Arzt eindeutig gegen Dopingbestimmungen verstoßen hat und fordert nun dass die 'sportinternen Möglichkeiten zu Sanktionierung' des Arztes genutzt werden. Ob damit auch ein ein Verfahren vor dem Sportschiedsgericht gemeint ist, wird nicht gesagt. 18./22.9.2012:
McQuaid und Verbruggen haben Paul Kimmage verklagt wegen angeblich diskriminierender Äußerungen, Schädigung der Integrität, auf je 6600 €. Nun hat der Journalist eine Vorladung nach Vevey (Schweiz) erhalten. Hamilton wird aber nach Verbruggen keine Klage zu erwarten haben. Und überhaupt sind alle Anschuldigungen gegenüber der UCI und insbesondere ihm selbst betreff besonderer Beziehungen zu Armstrong falsch. 20.9.2012:
Im Januar wird in Madrid ein Prozess um die Operacion puerto mit den Hauptpersonen Eufemiano Fuentes, Manolo Saiz, José Luis Merino, Alfredo Córdova, José Ignacio Labarta und Vicente Belda beginnen. 20./21.9.2012:
Der NADA wird voraussichtlich der Bundes-Zuschuss um 1 Mio € gekürzt, damit dürfte insbesondere deren Kontrolltätigkeit eingeschränkt werden. 12./20.9.2012:
Die französische Sportministerin Valérie Fourneyron wurde als Vetreterin Europas vom Europarat in das Exekutiv-Kommittee der WADA gewählt. Sie löst damit den umstrittenen spanischen Ex-Minister Jaime Lissavetsky ab. 19.9.2012:
Michael Ashenden sieht in dem von der USADA und Dick Pound vorgeschlagenen 'Truth and Reconciliation Commission' (TRC) eine vielversprechende Möglichkeit den Radsport auf einen Weg zu bringen ohne die eiserne Omerta, die Fahrer, Angestellte, Trainer, Ärzte und Funktionäre im Griff hat und Änderungen unmöglich macht. 18.9.2012:
Die WADA spricht Swiss Olympic Anerkennung dafür aus, dass diese zwei Sportler, Roger Nachbur (Rad) und Reto Eigenmann (Speed Ski) für je 2 Jahre gesperrt hat, nachdem beiden Bestellungen von Dopingmitteln im Internet nachgewiesen worden waren. Möglich war dies durch die Zusammenarbeit mit dem Zoll. 13./14.9.2012:
Oberstaatsanwalt Christoph Frank, Freiburg, erläuterte die Gründe für die Einstellung der Ermittlungsverfahren gegen Teammitglieder der Teams Telekom/T-Mobile und Ärzte der Freiburger Sportmedizin. Danach hätten sie kaum relevante Aussagen bekommen, die Szene wisse sich abzuschotten und die Dokumentationslage an der Universität sei schlecht gewesen. So hätten sich keine strafrechtsrelevante Verstöße ergeben. Lediglich Schmid habe nach der Zeugenaussage von Christian Werner zugegeben mit EPO gedopt zu haben und erhielt einen Strafbefehl. 12.9.2012:
Im britischen Fußball wurden positive Tests von Partydrogen festgestellt, doch nicht veröffentlicht. Laut WADA-Code werden entsprechende positive Tests nur in Wettkämpfen sanktioniert. Die FA testet und sanktioniert auf eigene Regie auch außerhalb der Wettkämpfe, da sie eine soziale Bedeutung sieht. Sie ging angeblich davon aus, dass UKAD die Fälle bekannt gibt, doch die Agentur hatte grundsätzlich beschlossen, keine Fälle mit diesen Drogen mehr zu veröffentlichen. 8.9.2012:
Die weißrussische Kugelstoßerin Nadeschda Ostaptschuk, Olympiasiegerin in London, wurde von ihrem Trainer unwissentlich gedopt, das erklärte die NADA und sperrt den Trainer für 4 Jahre, die Athletin für 1 Jahr. 1.9.2012:
Nach den Dopingfällen in der Kenianischen Leichtathletik und den Hinweisen auf breiter gefächerte Dopingstrukturen kündigen Kenias NADA und IOC Ermittlungen an, die auch ausländische Manager erfassen sollen. 10./11.9.2012:
Die UCI-Präsidenten, insbesondere Hein Verbruggen, stehen schon seit Jahren im Verdacht einen besonders engen Draht zu Lance Armstrong gehabt und damit Armstrongs (Team-)Doping verschleiert zu haben. Hamiltons Buch enthält Aussagen, die diese Annahmen unterstützen. Es wird interessant sein, ob und wie diese Verflechtungen aufgearbeitet werden. 9.9.2012:
Die USADA unterstützt den Vorschlag MyQuaids für eine Amnesty von Fahrern. die gestehen werden und fordert die UCI auf die WADA zu fragen, ob diese eine unabhängige Commission benennen kann, die sich mit dem Doping im Radsport befasst und daran arbeitet wie dieser dopingfreier werden kann. 9.9.2012:
Zwei russische Gewichtheber wurden von den Paralympics ausgeschlossen, nachdem sie positiv auf Wachstumshormone getestet wurden. Es sind die ersten Nachweise nach Einführung eines neuen erweiterten Tests anlässlich der OS in London. 8.9.2012:
Die Doping-Diskussion hat wieder einmal das Tennis erreicht. Mit den lebenslangen USADA-Sperren für die Ärzte Michele Ferrari und insbesondere Luis Garcia del Moral müssen sich nicht allein die UCI sondern viele andere Verbände auseinandersetzen. Eine Reihe bekannter Tennissportler/innen hatten sich bei dem spanischen Arzt Hilfe geholt. Der Tennisverband scheint die Sperre für del Moral anerkennen zu wollen.
Ob andere Verbände die USADA-Urteile ebenfalls übernehmen, ist bislang nicht bekannt. 8.9.2012:
Die lebenslange Sperre Armstrongs betrifft alle Sportarten, die er ausüben möchte. Entsprechend wurde der Athlet nicht für den Chicago Marathon zugelassen. Das hinderte Armstrong allerdings nicht selbst und mit Hilfe seiner Anwälte gegen die USADA zu stänkern, indem er der Agentur als außer Kontrolle geraten klassifiziert, die einen Rachefeldzug führen würde und verhindere, dass Armstrongs Krebsstiftung Gelder bekomme. 7.9.2012:
Der marokkanische Minister für Jugend und Sport beklagt das schlechte Abschneiden der nationalen Athleten bei den OS, nimmt aber auch die Dopingdiskussion ernst und kündigt mehrere Maßnahmen zu Fördeerung eines erfolgreicheren Sports an, auch eine NADA soll gegründet werden. 7.9.2012:
Pat McQuaid, UCI, wird dem UCI-management committee vorschlagen, Fahrern und anderen Personen, die gestehen, eine Amnesty anzubieten. Voraussichtlich wird der Weltverband den USADA-Schiedsspruch betraff Armstrong anerkennen, dabei könnte aber die 8Jahres-Verjährungsfrist berücksichtigt werden, nicht die verlängerte Beurteilungszeit, die von der USADA zugrunde gelegt wurde. Eine Protektion des Fahrers durch die UCI habe es nie gegeben und Hamiltons Glaubwürdigkeit zweifelt er an. 7.9.2012:
Sylvia Schenk, ehemalige BDR-Vorsitzende und Mitglied des UCI Management Committees, fordert eine glaubwürdige Neuorientierung mit unbelasteten Personen bei der UCI. 6.9.2012:
Jakob Steigmiller wurde vom deutschen Sportschiedsgericht frei gesprochen. Ihm war vorgeworfen worden sich zweimal im Jahr 2011 von Arzt Andreas Franke mit UV-bestrahltem Blut behandelt haben zu lassen. Dies sei zwar ein Dopingverstoß, doch den Fahrer treffe kein Verschulden, da der renommierte Arzt des Olympiastützpunktes behauptet hatte, die Methode sei legal. 6.9.2012:
Johan Museeuw gesteht sein Doping während seiner Karriere erneut ein und meint, so gut wie alle wären in den 90er und späteren Jahren entsprechend präpariert gewesen. Er meint nun, der Radsport erhalte seine Glaubwürdigkeit erst dann wieder zurück, wenn alles auf dem Tisch liege und fordert entsprechend seine Fahrerkollegen auf alles zu gestehen. 6.9.2012:
Jonathan Vaughters erklärte im cn-Forum, dass seine Fahrer Tom Danielson, Christian Vande Velde und David Zabriskie früher gedopt hätten. Sie waren auch in Armstrongs Teams gefahren. Möglicherweise gehören sie zu den USADA-Zeugen gegen Armstrong. 6.9.2012:
Johnny Weltz, gegenwärtig Sportlicher Direktor von Vaughters Team Garmin-Sharp, bestreitet vehement Hamiltons Anschuldigung, er habe 1997 EPO an George Hincapie ausgeliefert. 6.9.2012:
Der Gewichtheber Bruno Pinheiro Carra wurde vor den Paralympics positiv auf ein Diuretikum getestet und für 9 Monate gesperrt und damit von den Paralympics ausgeschlossen. 6.9.2012:
Der Wunsch zu siegen um fast jeden Preis ist anscheinend auch unter Paralympics verbreitet. Die Antidopingregeln sind zwar im Behindertensport vergleichbar mit denen des übrigen Sports, doch Genaueres ist wohl nicht über die Dopinghäufigkeit bekannt. 24.8./5.9.2012:
Die FIFA warnt vor dem Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM). Auf Weltmeisterschaftniveau greifen ca. 35 % der Spieler danach, bei den Spielern der U-17 und U-20 sind es ca. 40 %. In den USA greifen ca. 60 % der unter 16jährigen aller Sportarten bereits danach. Sie versprechen sich eine Leistungssteigerung davon. NEM sind jedoch wirkungslos und bergen zu dem durch Verunreinigungen die Gefahr eines positiven Tests. 5.9.2012:
NEM spielen zudem eine immer bedeutendere Rolle im alltäglichen leben ein. Sie scheinen hier immer häufiger als „Mittel zur seelischen Selbstbehandlung” eingesetzt zu werden, um die täglichen Belastungen besser bewältigen zu können. Eine NEM-Marktstudie beschreibt diese Zusammenhänge und empfiehlt daher eine gezieltere Marktpositionierung für entsprechende Produkte. 7.5.2012:
In der Dopingprävention birgt der Konsum von NEM die Gefahr des Einstiegs in eine Dopingkarriere, dadurch dass früh eine Gewöhnung an Substanzen erfolgt und die Überzeugung wächst, ohne ginge es nicht - eine Annahme, die durch Ergebnisse der oben genannten Studie gestützt wird.
Armstrong versuchte mit Hilfe seiner Anwälte Einfluss auf Hamiltons Aussagewilligkeit zu nehmen. Tailwind Sports, Eigner seiner früheren Teams, unterstütze offenbar mit hohen Summen Landis Prozess, in dem er versuchte nachzuweisen, nicht gedopt zu haben. 5.9.2012:
23 kalifornische Senatoren beantragten eine Überprüfung der USADA auf korrekten Umgang mit Steuergeldern. Unterstellt wird, dass die USADA einseitig und gegen die Regeln operiert und dabei insbesondere gegen Athleten vorgeht, die nie positiv getestet wurden. 5./9.9.2012:
Tyler Hamilton hat zusammen mit Daniel Coyle, Autor von “Lance Armstrong’s War”, sein Buch "The Secret Race" über sein Radsportlerleben einschl. Doping veröffentlicht. Darin beschreibt er seine Dopinghistorie ausführlicher als in früheren Interviews. 14./30./31.8./4./5.9.2012:
Jörg Jaksche gibt noch einmal einen Einblick bzw. seinen Rückblick in die geschlossene Radsportwelt, in der sich trotz vieler Skandale letzlich nicht viel ändern konnte. 4.9.2012:
Bjarne Riis leugnet vehement Eufemiano Fuentes zu kennen. Hamilton beschuldigt seinen ehemaligen Teamchef ihn zu dem spanischen Arzt geschickt zu haben. In Kontakt mit Fuentes standen auch die ehemaligen Riis-Fahrer Ivan Basso und Fränk Schleck. Möglich, dass es langsam etwas einsam um ihn wird. 31.8./3./4.9.2012:
Jörg Jaksche unterstützt die Aussagen Hamiltons indem er angibt, seiner Erfahrung und Meinung nach wurden Fahrer des CSC-Teams von Riis zu Fuentes geschickt. 4.8.2012:
In Finnland wurde eine Zusammenarbeit zwischen dem Pharmazeutik-Unternehmen Orion und dem Skiverband in den 1990er Jahren bekannt. Danach wurde speziell für die Skisportler ein spezielles Zucker-Medikament zur besseren Regeneration entwickelt. Es besteht allerdings der Verdacht, dass es auch zur Verschleierung von EPO dienen sollte.
Der finnische Skisport scheint noch länger an seiner Dopingtradition kauen zu müssen. 3./5.9.2012:
Der italienische Radsportverband erweiterte seine Ausschlusskriterien für die WM-Teilnahme. Fahrer, gegen die Dopingermittlungen laufen, sind ausgeschlossen. 1.9.2012: