Die wichtigsten Pro und Kontra-Argumente sind kurz und übersichtlich zusammengefasst in den folgenden beiden Texten aufgeführt:
Leistungskurs Sport, Freigabe des Dopings
Helmut Digel: Fairplay als Prinzip – warum Doping niemals erlaubt sein darf
Die Forderungen auf eine Freigabe unter ärztlicher Aufsicht wurden nach den prominenten Dopingfällen 2006 häufiger.
Doch da die gesundheitlichen Folgen der Dopingfreigabe nie abgeschätzt werden können, besteht nach Prof. Franke kein Grund Doping freizugeben:
Dopingfreigabe ist Beihilfe zum Mord
Die WADA äußert sich im August 2006 entsprechend:
Offener Brief an alle, die ein ärztlich überwachtes Doping befürworten
Im Februar 2008 fordert Prof. Dr. med. Ernst Gleichmann, Düsseldorf, in einem Diskussionspapier vom Februar 2008 dagegen die kontrollierte Freigabe des Dopings bei Hochleistungssportlern und strenge Verbote bei Jugendlichen, Amateuren und Freizeitsportlern:
Doping für den Hochleistungssport freigeben?
Die Diskussion ist nicht möglich ohne die Frage zu stellen, warum dopen Sportler überhaupt. Z. B. ist die Liste der verbotenen Substanzen zu lang, überfrachtet, wirklichkeitsfremd? Beinhaltet sie Mittel, die überhaupt keine Wirkung haben? Wo bleiben die Studien, die eindeutig nachweisen, dass ein Produkt auf die Verbotsliste gehört? Oder verhindert das Verbot gar eine wirklungsvolle Therapie gesundheitlich angeschlagener Athleten? Womöglich nehmen diese die Mittel nur weil sie verboten sind?
Diese Diskussion ist so alt wie das Doping-Thema. Hier ein aktuelles Beispiel:
Scientist: Shake-Up in List of Banned Drugs Needed
Siehe auch dieses Plädoyer für die Freigabe:
British Journal of Sports Medicine: Why we should allow performance enhancing drugs in sport
Für Jean-Paul Escande, Präsident der Französischen Antidoping-Kommission (la Commission nationale de lutte contre le dopage) von 1990-1996, macht es keinen Sinn mehr, gegen Doping anzukämpfen. Es scheint paradox, wenn er erklärt, er sei nicht gegen das Doping, aber auch nicht dafür. Für ihn hat der Staat den Kampf gegen das Doping verloren. Die gesamte Gesellschaft entwickelt sich immer mehr hin zu einer, die keine Probleme darin sieht, dass die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit mit medikamentöser und chemischer Unterstützung optimiert wird, die natürlichen Grenzen verschoben werden. Kann man dann den Sportlern dieses verbieten? Das große Problem dabei bleibt allerdings weiterhin, dass der ungehemmte Mittelmix die Athleten zu Laborratten degradiert mit unbekannten Folgen.
Mehr zu seinen Überlegungen, die er in einem Buch dargelegt hat und ein Interview mit ihm kann hier gelesen werden