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BRD / DDR - Vergangenheit



Deutscher Sportlehrerverband - Stellungnahmen in den 90er Jahren



Deutscher Sportlehrerverband 1991:<br>Erklärung des Deutschen Sportlehrerverbandes zum Doping im Hochleistungssport

erschienen in sportunterricht, Schorndorf, 40 (1991), Heft 10, S.395

 

 

Mit dem Buch Doping Dokumente – Von der Forschung zum Betrug von Brigitte Berendonk haben die „Enthüllungen“ zur Doping-Szene im Hochleistungssport eine neue Qualität bekommen.

 

Der Deutsche Sportlehrerverband sieht sich im Blick auf die in seiner Satzung niedergelegten Aufgaben und Ziele gegenüber dem Sport, dem Sportlehrerberuf und vor allem in Bezug auf den Schulsport zu folgender Erklärung verpflichtet:

 

Der verbindliche Teil des Schulsports, der Sportunterricht, trägt in den Stundentafeln aller deutschen Schulen die Fachbezeichnung Sport. Dieser Sport, wie auch der gesamte Schulsport werden getragen durch die Erziehungs- und Bildungsziele, die in den Lehrplänen der Bundesländer festgelegt sind. Alle Sportlehrkräfte sind an diese Ziele gebunden, generell durch ihr Berufsethos, an der Schule zusätzlich durch ihren Diensteid.

 

Wenn heute schier unglaubliche Manipulationen im Spitzensport, darunter auch unbestritten kriminelle Vorgänge mit Jugendlichen, enthüllt und belegt werden, dann sieht sich der Deutsche Sportlehrerverband in der Pflicht, von den Verantwortlichen rasche und schonungslose Klärung der im Raume stehenden Vorwürfe zu fordern und eindeutig und für alle Zukunft sicherzustellen, daß Manipulation im Sport alle Beteiligten disqualifiziert.

Der Deutsche Sportlehrerverband fordert daher Parlament, Regierung und Justiz auf, unverzüglich Untersuchungen einzuleiten, wie das in einer Reihe von Ländern bereits geschehen ist. Die nun schon seit Jahren andauernden „Enthüllungen“ haben leider gezeigt, daß die Selbstreinigungskräfte des Sports in der Bundesrepublik Deutschland nicht ausreichen, um sich aus eigener Kraft aus diesem Sumpf zu befreien. Der Sport in Deutschland in seiner einzigartigen Partnerschaft von Sportselbstverwaltung und Staat, vor allem aber die immer wieder beschworenen Bildungswerte des Sports, erleiden mit jedem weiteren Tag einen nicht wieder gutzumachenden Schaden, wenn Leistungssport und Betrug Synonyme werden.

 

Der Deutsche Sportlehrerverband hat sich immer zur Partnerschaft mit dem freien Sport bekannt, die Aktionsprogramme für den Schulsport weisen das aus. Diese Partnerschaft muß zerbrechen, wenn der Sport seine eigenen ethischen Grundsätze mißachtet.

Wir appellieren deswegen an unsere Partner im freien Sport, sich unnachsichtig von denen zu trennen, die Leistung um jeden Preis wollen.

 

Dieser Preis ist zu hoch!

 

Deutscher Sportlehrerverband

Präsident H. Kofink




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